Der FC Bayern spielt eine Rückrunde zum vergessen. Nach der Fußball-WM in Katar hat man nicht nur einen komfortablen Punkte-Vorsprung auf Borussia Dortmund in der Bundesliga verloren, auch im DFB-Pokal und der Champions League musste man relativ früh die Segel streichen. Oliver Kahn äußerte sich nun zu der aktuellen Lage in München und stärkte Thomas Tuchel den Rücken.
Beim FC Bayern lief es in den vergangenen Monaten nicht wirklich optimal – auf dem Platz und abseits davon. Seit der WM 2022 ist keine Ruhe mehr an der Säbener Straße eingekehrt. Laut Oliver Kahn sind die vielen Rückschlag seit Jahresanfang maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Bayern nie so wirklich in Tritt gekommen sind: „Diese Rückrunde war sehr schwierig für den FC Bayern“, betonte dieser im Gespräch mit der „Sport BILD“. Während die DFB-Stars „in einem absoluten Tief von der Weltmeisterschaft“ nach München zurückkehrten, haben auch die vielen Ausfälle von Lucas Hernandez, Manuel Neuer, Noussair Mazraoui oder Sadio Mané laut Kahn ihren Teil dazu beigetragen, dass der FCB immer tiefer in die Krise gerutscht ist: „Danach kam die Mannschaft einfach nicht konstant in Form.“
Kahn verteidigt Nagelsmann-Rauswurf
Der Negativhöhepunkte war der Trainer-Rauswurf von Julian Nagelsmann. Vor allem die Art und Weise, wie man sich vom 35-Jährigen getrennt hat, sorgte für viel Unruhe an der Isar. Kahn hält diese Entscheidung aber nach wie vor für richtig: „Wegen der fehlenden Ergebnisse und der schwankenden Leistungen kamen wir einfach an einen Punkt, an dem wir handeln mussten“, erklärte der 53-Jährige. Die Tatsache, dass die Bayern unter Nagelsmann noch in allen drei Wettbewerben mitgemischt haben, ist laut Kahn kein wirkliches Argument für den Ex-Coach gewesen: „Die Ergebnisse, die Form waren einfach nicht konstant vorhanden. Wir hatten zum Zeitpunkt des Trainerwechsels in der Meisterschaft zehn Punkte Vorsprung auf Dortmund verspielt. Die Entscheidung war allein deshalb richtig.“
„Thomas Tuchel hat mich vom ersten Tag an beeindruckt“
Mit Thomas Tuchel haben die Bayern Ende März, mitten in der heißen Phase der Saison, einen neuen Trainer verpflichtet. Der erhoffte Effekt blieb allerdings aus. Mit Tuchel schied man auf Anhieb im Pokal und der Champions League aus. Kahn hält Tuchel dennoch für den idealen Bayern-Trainer: „Thomas hat mich vom ersten Tag an beeindruckt. Ich spüre, wie er mit seiner Art und Ansprache die Spieler nicht nur in den Köpfen erreicht, sondern sie auch emotional packt.“
Der Vorstandsvorsitzende der Bayern ist so sehr von Tuchel angetan, dass er selbst wieder Lust verspürt aktiv einzugreifen: „Wenn ich seine Ansprachen höre, würde ich am liebsten selbst auf den Platz laufen, um es allen zu zeigen, die glauben, dass der FC Bayern nach zehn Meisterschaften in Folge jetzt straucheln könnte.