Hasan Salihamidzic ist als Sportvorstand des FC Bayern nicht unumstritten. Nach Meinung von Michael Reschke, ehemaliger Technischer Direktor beim Rekordmeister, ist die Kritik an „Brazzo“ jedoch überzogen. Salihamidzic würde in seinem Job „viele gute Entscheidungen“ treffen.
Ein umstrittener Trainerwechsel, ein unausgewogener Kader sowie eine generell unruhige Saison mit dem Aus im DFB-Pokal und in der Champions League: Hasan Salihamidzic wurden in den vergangenen Wochen häufig als Schuldiger für die Bayern-Krise ausgemacht. Zuletzt hieß es sogar, dass die Arbeit des Sportvorstands auch intern diskutiert wird. Michael Reschke, von 2014 bis 2017 Technischer Direktor beim Rekordmeister, hat die Arbeit von Salihamidzic nun vehement verteidigt.
„Ich halte die Kritik, die oft gegen ihn gerichtet wird, für völlig überzogen und falsch. Das hat nichts damit zu tun, dass ich ihn mag und ein guter Kerl ist. Hasan macht einfach einen sehr guten Job. Und das kann ich beurteilen“, sagte Reschke im SPORT1-Podcast „Die Bayern-Woche“.
„Hasan handelt nicht populistisch“
Der ehemalige FCB-Funktionär, der aktuell für die Spieler-Berateragentur ICM Stellar arbeitet, hält demnach sehr viel von Salihamidzic und auch von Marco Neppe, seinem Nachfolger als Technischer Direktor bei den Münchnern. „Ich bin nicht der Verteidiger von Hasan Salihamidzic und schon gar nicht der von Marco Neppe. Ich habe großen Respekt vor beiden, weil ich einschätzen kann, was sie für den Verein leisten und geleistet haben. Sie haben ihren Beitrag dazu geleistet, dass Bayern die Champions League gewonnen hat.“
Auch bei der Kaderplanung hätte der Sportvorstand aus Reschkes Sicht demnach einiges richtig gemacht. Der 65-Jährige sieht „viele interessante Transfers“, die von Salihamidzic abgewickelt wurden. Beispielhaft nennt er unter anderem die Verpflichtungen von Mathys Tel und Noussair Mazraoui.
Der Bosnier würde außerdem immer nur im Sinne des FC Bayern handeln und sei sehr couragiert: „Hasan hat Entscheidungen getroffen, die extrem unpopulär waren, weil er eine Überzeugung hatte – wie auch bei seinem Trainerwechsel. Hasan handelt nicht populistisch, sondern nach bestem Wissen und Gewissen“, so Reschke. Und weiter: „Er hat ein sehr, sehr gutes Bauchgefühl und trifft im Zusammenspiel mit Marco Neppe viele, viele gute Entscheidungen“.