Gegen RB Leipzig gaben die Bayern zum wiederholten Mal in dieser Spielzeit eine Führung aus der Hand. TV-Experte Stefan Effenberg äußerte nun den Verdacht, dass die FCB-Profis möglicherweise nicht richtig fit sind. Liegt das auch an der Winter-Vorbereitung unter Ex-Coach Julian Nagelsmann?
Es war zunächst eine überzeugende Vorstellung des FC Bayern beim Spitzenspiel gegen RB Leipzig. Zu Beginn hatte der Rekordmeister eigentlich alles im Griff. Die Führung von Serge Gnabry war so auch hochverdient. Doch vor allem nach dem Seitenwechsel gab es immer kleinere Aussetzer, wodurch die Münchner ihren Spielrhythmus immer mehr und mehr verloren. In den vergangenen Wochen und Monaten kam es immer wieder zu solch einem Leistungsabfall. Prominente Beispiele sind die Partien gegen Mainz und Leverkusen.
Dass die Bayern in so ungewöhnlich vielen Spielen einbrechen, ist auch Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg aufgefallen. Aus seiner Sicht sind die Spieler des Rekordmeister in keiner guten körperlichen Verfassung: „Ich glaube, dass die Bayern nicht in der Lage sind, über 90 oder 95 Minuten zu marschieren“, betonte der 54-Jährige im Gespräch mit „SPORT1“. Und weiter: „In der zweiten Halbzeit brechen sie immer völlig ein. Das muss mit der Fitness in Zusammenhang stehen“.
Zu langer Urlaub nach der WM?
Ein mögliches Fitnessdefizit hat Trainer Thomas Tuchel zumindest öffentlich noch nicht benannt. Allerdings würde er in diesem Fall auch seinen Vorgänger Julian Nagelsmann indirekt angreifen. Denn wie der „kicker“ berichtet, sollen einige „hochrangige Führungskräfte“ immer noch kritisch auf die Winter-Vorbereitung unter dem Ex-Trainer schauen. Die Mannschaft sei nach der Fußball-WM in Katar demnach nicht ausreichend vorbereitet worden. Der vierwöchige Urlaub für die Nationalspieler sei „viel zu viel“ gewesen.
Joshua Kimmich hatte so etwas ähnliches bereits Mitte Januar angedeutet. Im Trainingslager in Doha sagte der 28-Jährige bei einer Pressekonferenz: „Der Urlaub war sehr lange, vielleicht zu lange.“ Auch habe man sich intern darüber gewundert, dass Nagelsmann seinen Schützlingen direkt nach der ersten englischen Woche zum Jahresauftakt gleich wieder ein langes freies Wochenende gab.