In einem ersten Teilen haben wir bereits die Defensive des FC Bayern im Hinblick auf ihre Leistungen in dieser turbulenten Saison bewertet. Nun erhalten auch noch die die Mittelfeldspieler und Angreifer ihr Abschlusszeugnis für die gesamte Saison 2022/23.
Wenn man nur auf die reine Anzahl an Saisontoren schaut, dann hat die Offensivabteilung des FC Bayern auch in dieser Saison einiges richtig gemacht. Der Rekordmeister erzielte in dieser Bundesliga-Saison nämlich ganze 92 Treffer. In der vergangenen Spielzeit – mit Torjäger Robert Lewandowski in seinen Reihen – traf man nur fünfmal mehr. Doch der Abgang des polnischen Top-Stürmers wurde in dieser Saison trotzdem schmerzlich vermisst. In vielen Spielen strahlten die Münchner zu wenig Torgefahr aus. Serge Gnabry war mit gerade einmal 14 Toren der torgefährlichste Bayern-Spieler in der abgelaufenen Bundesliga-Saison.
Und auch das zuvor noch hochgelobte Mittelfeld-Duo um Joshua Kimmich und Leon Goretzka harmonierte in dieser Spielzeit nicht so rosig, wie zu früheren Zeiten. Hinzu kommen die enormen Leistungsschwankungen von Spielern wie Leroy Sane oder Neuzugang Sadio Mane. All das schlägt sich auch in den Noten wieder, dir wir den Bayern-Profis im Hinblick auf die abgelaufene Saison geben.
Die Mittelfeldspieler im Notencheck

Joshua Kimmich (47 Einsätze/ 7 Tore): Der 28-Jährige ist der Dauerbrenner der Münchner. Mit 4.051 Spielminuten und 47 Saisoneinsätzen in der Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal stand Kimmich von allen Bayern-Profis in dieser Saison am längsten auf dem Platz. Der Nationalspieler gab alles, um seiner Rolle als Führungsspieler gerecht zu werden. So nahm er in den Spielen stets den Spielaufbau in die eigenen Hand und versuchte seine Mitspieler immer wieder leidenschaftlich anzufeuern. Sein Pässe in die Tiefe leiteten enorm viele Angriffe ein. Die Nagelsmann-Entlassung sowie die schwache Katar-WM mit deutschen Nationalelf warfen ihn jedoch ein Stück weit aus der Bahn. In der Rückrunde längst nicht so dominant und souverän, wie noch zuvor. Note: 3
Leon Goretzka (40 Einsätze/ 6 Tore): Seine körperliche Präsenz, seine Laufbereitschaft, seine Torgefahr – all diese Eigenschaften, die Goretzka eigentlich auszeichnen, ließ der Mittelfeldspieler in dieser Saison größtenteils schmerzlich vermissen. Auch auch diesem Grund brach die Achse mit Kumpel Kimmich irgendwann zusammen. Denn während Goretzka unter Julian Nagelsmann meist trotzdem noch regelmäßig in der Startformation stand, setzte ihn Thomas Tuchel nach seiner Ankunft häufiger auf die Bank. Die Höchstrafe erhielt am 34. Spieltag gegen den 1. FC Köln, als er bereits 14 Minuten nach seiner Einwechslung wieder heruntergenommen wurde. Note: 5
Ryan Gravenberch (33 Einsätze/ 1 Tor): Der Niederländer wechselte im Sommer unter großen Vorschusslorbeeren von Ajax Amsterdam nach München. Am Ende konnte er sich in seiner ersten Bayern-Saison aber nie richtig durchsetzen und absolvierte lediglich zwei Partien über 90 Minuten. Sein Potenzial konnte man in Ansätzen zwar definitiv erkennen, doch oftmals wirkte Gravenberch auch noch relativ ungestüm und verlor viele einfache Bälle. Genauso wie Mazraoui beschwerte er sich zwischenzeitlich in aller Öffentlichkeit über seine geringe Spielzeit und deutete dabei sogar einen Bayern-Abschied an. Note: 4
Marcel Sabitzer (23 Einsätze bis Winter/ 1 Tor): Während der Österreicher die zweite Saisonhälfte leihweise bei Manchester United verbrachte, war er in der Hinrunde noch ein fester Bestandteil der Nagelsmann-Mannschaft. Zu Beginn gehörte Sabitzer sogar meist der Startelf an, wirkte deutlich selbstbewusster als in seiner Debüt-Saison und zählte zu den Gewinnern einer noch jungen Bayern-Saison. In Richtung Winterpause wurde sein Spielzeit jedoch immer weniger, weshalb man sich schlussendlich auf eine temporäre Trennung verständigte. Note: 3-
Paul Wanner (4 Einsätze/ 0 Tore): Keine Bewertung, da er nur ein paar Kurzeinsätze erhielt und später lange verletzungsbedingt ausfiel. Note: –
Die Angreifer im Notencheck

Jamal Musiala (47 Einsätze/ 16 Tore): Meister-Macher Musiala wurde am Ende der Saison zum umjubelten Helden. Sein später Siegtreffer zum 2:1 beim 1. FC Köln bescherte den Münchnern doch noch die elfte Meisterschaft in Serie. Seine Saison hatte aber sowohl Höhen als auch Tiefen. In der Hinrunde war auf einem starken Niveau und avancierte zu einem waschechten Torjäger. Als das Bayern-Chaos nach der Winterpause ihren Lauf nahm, verlor auch Musiala an Konstanz. Tuchel merkte mehrmals an, dass der Youngster überspielt wirke. Von Ende Februar bis Mitte Mai blieb er dann sogar rund zweieinhalb Monate ohne Torerfolg…bis zum 34. Spieltag und der 89. Minute in Köln. Note: 2-
Thomas Müller (40 Einsätze/ 8 Tore): Der Ur-Bayer glaubte bis zum Ende an den Meistertitel und wurde – aufgrund der großen Unruhe im Verein – nicht nur auf dem Platz, sondern im Zusammenspiel mit den Medien auch abseits des Feldes als Ruhepol und Identifikationsfigur gebraucht. Sein Einsatz stimmt immer. In dieser Saison konnte der 33-Jährige allerdings weitaus weniger Scorer-Punkte sammeln als noch in den vergangenen Spielzeiten. Die Statistiken beweisen jedoch, dass der FCB torgefährlicher ist, wenn Müller auf dem Platz steht. Tuchel setzte ihn trotzdem mehrmals auf die Bank, wie in den beiden wichtigen Duellen gegen ManCity. Note: 3
Serge Gnabry (47 Einsätze/ 17 Tore): Mit sechs Torbeteiligungen in den letzten sechs Liga-Spielen präsentierte sich Gnabry im Saison-Endspurt zuletzt in einer sehr starken Form. So stellt er letztendlich auch den treffsichersten Münchner der abgelaufenen Spielzeit dar. Allerdings gehört auch zur Wahrheit, dass der 27-Jährige immer wieder mit enormen Leistungsschwankungen zu kämpfen hatte und oftmals nicht besonders spritzig wirkte. Note: 3-
Kingsley Coman (35 Einsätze/ 9 Tore): Der „King“ blieb in den vergangenen Monaten glücklicherweise von Verletzungen verschont. So ist es auch kein Zufall, dass der Franzose über die gesamte Saison hinweg, der konstanteste Flügelspieler beim FC Bayern war. Seine Tempo-Dribblings sind für jeden Gegner unangenehm. Sowohl im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen PSG als auch am letzten Bundesliga-Spieltag gegen Köln erzielte Coman jeweils sehr wichtige Tore. Trotz seiner Fähigkeiten blieb er in einigen Partien jedoch etwas zu blass. Note: 2-
Leroy Sane (44 Einsätze/ 14 Tore): Der 27-Jährige stand auch in dieser Saison wieder einmal in der Kritik. Vor allem seine Körpersprache bleibt weiterhin ein Streitthema. Mittlerweile arbeitet Sane jedoch deutlich öfter nach hinten als noch vor einem Jahr. In der Offensive zeigte er in vielen Spielen spektakuläre Einzelaktionen und war an 23 Saisontoren des FC Bayern beteiligt. Im Großen und Ganzen blitzt sein enormes Talent trotzdem immer noch zu selten auf. Note: 3-
Sadio Mane (38 Einsätze/ 12 Tore): Als echter Weltstar und auserkorener Lewandowski-Ersatz wechselte der Senegalese im vergangenen Sommer nach München. Die die hohen Erwartungen konnte er aber nicht erfüllen. Nach einem vielversprechenden Start, verlor der Angreifer in der laufenden Saison mehr und mehr den Faden. Seine längere Verletzungspause im Winter warf ihn schließlich komplett aus der Bahn. Mit seinem Faustschlag gegen Sane verspielte er zudem viele Sympathien. Note: 5

Mathys Tel (28 Einsätze/ 6 Tore): Das 18-Jährige Top-Talent kam meist nur als Einwechselspieler in der Schlussphase zum Einsatz. Dennoch kommt er schlussendlich auf sechs Saisontore und füllte seine Joker-Rolle damit mehr als zufriedenstellend aus. Dass der Franzose immer noch an gewissen Dingen arbeiten muss, ist alleine schon aufgrund seines Alters logisch. Jedoch wurde relativ schnell deutlich, dass sich der FC Bayern mit Tel ein wahres Sturm-Juwel gesichert hat. Note: 2-
Note: 2-