Bayern-Boss Dreesen verteidigt „Ratlos-Interview“ von Thomas Tuchel

Daniel Glaser

Wenn es etwas gab, über das nach der Supercup-Pleite der Bayern gegen RB Leipzig am Samstag (0:3) noch mehr geredet wurde, als über die eigentliche Niederlage, dann waren es vermutlich die Interviews, die Thomas Tuchel nach dem Spiel gab. Der 49-Jährige zeigte sich völlig ratlos über den Auftritt seiner Mannschaft, was er unmissverständlich klarstellte. Die Aussagen von Tuchel kamen bei den FCB-Fans nicht sonderlich gut an. Klubchef Jan-Christian Dreesen hat seinen Cheftrainer nun in Schutz genommen.

Unmittelbar nach dem Spiel hatte sich Thomas Tuchel bei Harry Kane für den Auftritt seiner Mannschaft im Finale gegen RB Leipzig entschuldigt. „Der denkt wahrscheinlich, wir haben vier Wochen nicht trainiert“, so der Bayern-Trainer mit Galgenhumor. Generell sprach Tuchel von einer riesigen Diskrepanz zwischen Stimmung, Form und der Leistung der Mannschaft auf dem Rasen. Insofern knüpfte das Team an die Leistungen aus der vergangenen Saison an, statt es besser zu machen.

Über die sozialen Medien wird Thomas Tuchel teilweise schon abgeschrieben. Schuld daran ist unter anderem die Bilanz des aktuellen Cheftrainers, denn von den ersten 13 Partien mit Tuchel an der Seitenlinie konnten nur 6 gewonnen werden. 5 Spiele wurden gar verloren, während Julian Nagelsmann 11 der ersten 13 Spiele gewann und nur eines verlor. Wie reagierten die Verantwortlichen des Rekordmeisters auf die auffällig kritischen Worte des Cheftrainers?

Dreesen ordnet Tuchel-Reaktion ein

„Natürlich ist die Mannschaft mit einem aus meiner Sicht hervorragenden Spirit von der Asien-Reise zurückgekehrt. Und wenn man dann diese innerliche Anspannung hat und sich auf das erste Match freut und dann auch gleich um einen Titel spielt, dann ist es umso enttäuschender, wenn man sich eingestehen muss, dass man wahrscheinlich verdient verloren hat“, erklärte dieser.

Hinsichtlich des Trainers ergänzte der CEO: „Ich glaube, so sollte man dann auch Thomas Tuchel interpretieren. Wenn er dann aus diesem Gefühl heraus seinem Inneren freien Lauf lässt und das dann auch so zum Ausdruck bringt.“ Auch sprach Dreesen über die „hervorragende Mannschaft“, über die Qualität der Einzelspieler und dass man diese als Team noch näher zusammenbringen müsse. Auch auf die Qualität der Reservisten ging der 55-Jährige ein. Tuchel dürfte damit aber nicht unbedingt geholfen sein – denn an der Qualität des Kaders sei – so Dreesen – jedenfalls nichts zu bemängeln.

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