Rettig mit kuriose Kane-These: „Ich denke, dass Bayern Saudi-Arabien in die Karten spielt“

Lukas Wolfsteiner
Foto: IMAGO

„Ich bin der Meinung: Kein Spieler der Welt ist 100 Millionen Euro wert“, diese Aussage, die Uli Hoeneß vor einigen Jahren tätigte, wirkte fast wie eine Ansage an seinen eigenen Verein Bayern. Nach dem Statement-Transfer von Harry Kane, den sich der FCB allerdings über 100 Millionen Euro kosten ließ, äußerte der ehemalige DFL-Boss Andreas Rettig eine brisante Vermutung.

Es war ein langer und steiniger Weg, den die Bayern-Bosse in den letzten Wochen zurücklegen mussten, um die Transfer-Saga um Harry Kane zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Die Ablösesumme sorgte in der Fußballwelt für großes Staunen. Im „Sport1“-Doppelpass gab Andreas Rettig nun einen bemerkenswerten Kommentar zum Transfer des Rekordmeisters ab: „Dass es unanständige Summen sind, das ist ja keine Frage. Ich denke, dass dem FC Bayern Saudi-Arabien in die Karten spielt. Wenn Kane jetzt einen 4-Jahresvertrag unterschrieben hat, dann kann man für ihn in zwei Jahren noch einen guten Abnehmer finden“, so Rettig. Dass die Bayern ihren neuen Rekordstürmer nach nur zwei Jahren schon wieder ziehen lassen, darf allerdings mehr als bezweifelt werden.

Rettig kritisiert FCB-Nachwuchsarbeit und fordert klare Strategie

Rettig ging sogar noch weiter und hinterfragte das Transfergebaren des FCB: „Ich bin von der Transfer-Strategie der letzten Jahre nicht vollends überzeugt. Ich erwarte vom FC Bayern, dass er eine zielgerichtete Strategie betreibt, die auf Jahre ausgerichtet ist. Das fängt schon beim Nachwuchs an. Das ist seit Jahren desaströs beim FC Bayern“, monierte Rettig und griff damit die immer wieder aufkommende Kritik auf, dass trotz großer Investitionen wie zum Beispiel in den FC Bayern Campus, wenige Talente den Sprung in die FCB-Profimannschaft schaffen.

Statt Unsummen in fertige Superstars zu investieren, fordert der 60-Jährige, den Fokus auf die Nachwuchsförderung zu legen: „Ich kann nicht nur 100 Millionen Euro für Herrn Kane bezahlen, sondern muss eine Strategie entwickeln, die im Einklang mit dem Nachwuchs ist.“

Die Münchner sind sich allerdings bewusst, dass die Förderung junger Talente mindestens genauso wichtig ist. Mit Youngster Frans Krätzig, der in der Vorbereitung mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte, steht bereits ein vielversprechendes Talent in den Starlöchern.

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