Trotz starken Transfers wie Min-jae Kim oder zuletzt Harry Kane, standen die Bosse des FC Bayern zuletzt häufig in der Kritik. Selten schafften es die Bayern-Granden um Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, Gerüchte rund um Spielerwechsel unkommentiert zu lassen. „Sky“-Experte Lothar Matthäus sieht darin eines der Hautprobleme bei seinem Ex-Verein.
Als am 1. September um 18 Uhr das Sommertransferfenster zuging, erreichte die Stimmung beim FC Bayern einen Tiefpunkt. Kurz vorher glühten an der Säbener Straße noch die Drähte, denn man wollte sich unbedingt die Dienste von Joao Palhinha vom FC Fulham sichern. Er war der oft genannte defensive Mittelfeldspieler, den sich vor allem Thomas Tuchel sehnlichst für seinen Kader gewünscht hatte. Entgegen aller Erwartungen platzte der Wechsel des überragenden Zweikämpfers buchstäblich auf den letzten Metern.
Die Bayern waren schlichtweg zu spät dran, so dass der FC Fulham keinen adäquaten Ersatz mehr für den Portugiesen verpflichten konnte und dem Transfer schlussendlich einen Riegel vorschob. Laut Lothar Matthäus nur einer von vielen Fehlern der Bayern.
Ständige Wasserstandsmeldungen sorgten für Unruhe
In seiner „Sky“-Kolumne kritisiert die FCB-Legende vor allem die Kommunikation der Bayern-Bosse nach außen: “Das Problem ist, dass die Bayern diese Diskussion wieder mal öffentlich austragen. Woche für Woche äußerten sich der Trainer, der Vorstandsvorsitzende, Uli Hoeneß oder die Spieler zu diesem Thema. In jeder Pressekonferenz wurde das Thema ewig zugelassen, weil vom Verein kein Punkt gesetzt wurde.“
Stattdessen wäre man aus Sicht des 150-fachen deutschen Nationalspielers, mit einer zurückhaltenderen Kommunikations-Strategie besser gefahren: “Das diskutiert man intern und verrät nach außen, dass man zufrieden sei, aber die Augen weiter aufhält. Fertig. Das war zu viel“, so Matthäus.
Matthäus sieht schwierige Aufgaben auf Coach Tuchel zukommen
Besonders Thomas Tuchel wird, so Matthäus’ Meinung, in den kommenden Monaten zu kämpfen haben, denn “wenn die Belastung größer wird, die englischen Wochen kommen, die Gegner stärker sind, kann Tuchel nicht so rotieren oder einen Konkurrenzkampf entfachen, wie er ihn für die ganz großen Ziele gerne hätte.“
Die Vergangenheit zeigt, dass es an der Säbener Straße selten wirklich ruhig ist. Es bleibt abzuwarten, wie lange die Bayern-Verantwortlichen sich bei zukünftigen Gerüchten nach außen bedeckt halten können.