In der vergangenen Saison stieg Matthijs de Ligt beim FC Bayern direkt zur festen Säule in der Verteidigung auf und wurde dadurch auch zu einem Fan-Liebling des deutschen Rekordmeisters. Nun muss sich der 24-Jährige jedoch zu Beginn der neuen Saison erst einmal hinter seinen Konkurrenten Min-Jae Kim und Dayot Upamecano einordnen. Bayern-Trainer Thomas Tuchel soll aktuell kein allzu großer Fan des Niederländers sein.
In einer hektischen Bayern-Rückrunde 2022/23 wirkte Matthijs de Ligt häufig als einer der wenigen Lichtblicke der formschwachen Roten. Der Niederländer avancierte zum Abwehrchef und konnte insbesondere durch seinen Kampfgeist immer wieder mit starken Leistungen punkten.
Nachdem sich der 1,89 Meter große Innenverteidiger jedoch in einem Länderspiel im Juni an der Wade verletzte, musste er einen Gang zurückschalten. Der 24-Jährige befand sich einen großen Teil der Vorbereitung im Aufbautraining, wodurch er in Tuchels Hierarchie erst einmal abfiel.
Auf einen schwachen Startelf-Einsatz bei der Supercup-Niederlage gegen Leipzig (0:3) musste sich der Oranje-Star in den darauffolgenden Bundesliga-Spielen mit einer Joker-Rolle zufrieden geben.Wie Coach Tuchel beklagte, fehlte es dem Verteidiger in den letzten Wochen an „ein bisschen Rhythmus, ein bisschen Form, ein bisschen Vertrauen“. Die „tz“ berichtet zudem, dass der 50-Jährige kein großer Fan vom Spielstil des Verteidigers sei.
Schwächen im Spielaufbau
Demnach beklagt Tuchel insbesondere das Aufbauspiel von de Ligt. Dieses sei zu langsam, zudem spiele der Niederländer zu viele Querpässe, dafür jedoch weniger Vertikalbälle, wenn es nach den Vorstellungen seines Trainers geht. Aus diesem Grund sollen Kim und Upamecano auch nach der vollständigen Genesung weiterhin die Nase vorn haben. Upamecano war de Ligt in der Rückrunde klar untergeordnet, scheint nun jedoch an ihm vorbeigezogen zu sein. Die Leistung der beiden Stammkräfte bezeichnete Tuchel kürzlich als die „neue Basis“.
Der Verteidiger soll sich derweil seiner aktuellen Rolle bewusst sein und möchte jedoch mit höchster Motivation seinen Stammplatz zurückerobern. Einen ersten Schritt in die richtige Richtung machte der 24-Jährige am vergangenen Wochenende. So stand er beim 2:1 Erfolg am Sonntag gegen Irland erstmals seit Ende Mai in der Startelf der Oranje.
Währenddessen waren sowohl Kim (Startelf gegen Saudi-Arabien) als auch Upamecano (Reservist gegen Deutschland) gestern noch gefordert. Somit dürfte De Ligt mit einem leichten Kräftevorteil in die Vorbereitung auf das Spitzenduell am Freitag gegen Bayer Leverkusen (20:30 Uhr, live bei DAZN) gehen.