In der vergangenen Saison war er der Abwehrchef, in der aktuellen Saison ist Matthijs de Ligt nur Innenverteidiger Nummer 3 in der Rangordnung von Thomas Tuchel. Zuweilen wird der Niederländer sogar als „Holding Six“ instrumentalisiert. Auch beim Top-Spiel gegen Bayer Leverkusen kam der 24-Jährige erneut nicht von Beginn an zum Einsatz und äußerte nach der Partie seinen Frust darüber.
Vier Einsätze in dieser Saison hat Innenverteidiger Matthijs de Ligt absolviert. Auf den ersten Blick wirkt das nicht wie eine schlechte Phase, die der 41-fache Nationalspieler der Niederlande derzeit erlebt. Wohl aber, wenn man genauer hinschaut und sieht, dass der Abwehrchef der vergangenen Saison am ersten Spieltag gegen Werder Bremen 22 Spielminuten, gegen den FC Augsburg 9 Minuten, 1 Minute beim 2:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach und 5 Minuten gegen Bayer Leverkusen am Freitagabend auf dem Spielfeld stand.
De Ligt: „Will jedes Spiel spielen“
Der Kader des FC Bayern ist derzeit ohnehin nicht auf allen Positionen mehrfach besetzt – und dennoch erhält der Leistungsträger der vergangenen Saison nicht die gewünschten Einsätze. Zunächst hätte man mit dem Fitnesszustand und den Verletzungen des Defensivspielers argumentieren können, die dessen Training zu Beginn der Saison beeinträchtigten. Das ist aber spätestens seit dem letzten Spiel im Trikot der Niederlande kein Argument mehr.
Gegen Irland stand de Ligt 90 Minuten neben Van Dijk und und Ake auf dem Spielfeld. In München scheint er an Upamecano und Min-Jae hingegen nicht vorbei zu kommen. Wird sich das in den kommenden Wochen ändern? Vielleicht schon am Mittwoch, wenn die Mannschaft von Thomas Tuchel Manchester United in der Königsklasse empfangen wird?
Nach der Partie gegen Leverkusen (2:2) machte de Ligt deutlich, dass er mit der aktuellen Situation nicht wirklich zufrieden ist: „Die letzten Spiele habe ich nicht so viel gespielt. Das ist natürlich nicht schön. Ich will jedes Spiel spielen.“ Außerdem habe der FCB-Coach die Nicht-Berücksichtigung bisher nicht begründet: „Ich mache meine Arbeit auf dem Platz. Mehr kann ich nicht tun“, so de Ligt in etwas resignierter Manier.