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Bayern empfängt zum CL-Auftakt Manchester United: Die Red Devils im Gegner-Check

Marcus Rashford
Foto: Getty Images

Die Champions-League-Saison 2023/24 beginnt für den FC Bayern gleich mal mit einem echten Prestige-Kracher. Am heutigen Mittwochabend (21 Uhr, live auf DAZN) begegnen die Münchner in der heimischen Allianz Arena Manchester United. Wir möchten den derzeit etwas kriselnden Premier-League-Klub in unserem Gegner-Check genauer unter die Lupe nehmen. 



Der United-Kader im Überblick

Tor:

Mit André Onana hat Manchester United im Sommer einen hochkarätigen Nachfolger für David de Gea gefunden. Der Kameruner hat eine überragende Champions-League-Saison mit Inter Mailand hinter sich und verkörpert einen deutlich moderneren Torhüter, als es de Gea in den letzten Jahren getan hat. Onana verfügt über sensationelle Reflexe auf der Linie, besticht aber auch über sein Passspiel und spielt aktiv mit.

Abwehr:

Die Red Devils haben auf den beiden Außenverteidiger-Positionen mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Die beiden Linksverteidiger Luke Shaw und Tyrell Malacia fehlen und auch Rechtsverteidiger Aaron Wan-Bissaka laboriert an einer Oberschenkelverletzung. Demnach werden höchstwahrscheinlich Diogo Dalot auf rechts und Sergio Reguilón auf links auflaufen.

Offensiv gibt es definitiv gefährlichere Duos und insbesondere Leihspieler Reguilón ist als kleine Schwachstelle auszumachen. Der Spanier absolvierte im Vorjahr gerade mal gut 300 Pflichtspielminuten für Atlético. Im Abwehr-Zentrum verkörpern lediglich der verletzte Raphael Varane und Lissandro Martinez grundsätzlich internationales Top-Niveau. Angesichts der Tatsache, dass Varane in München fehlen wird, muss entweder Harry Maguire 0der Victor Lindelöf seinen Platz einnehmen. Beide können derzeit kein Champions-League-Format aufweisen.

Mittelfeld:

Im Mittelfeld hat Manchester United zahlreiche Optionen, von denen aber nicht alle fit sind. Elementar für das Duell gegen die Bayern ist sicherlich Casemiro im zentralen Mittelfeld. Mit den beiden Neuzugängen Sofyan Amrabat und Mason Mount fallen jedoch namenhafte Akteure aus. Demnach kommt auch der oft gescholtene McTominay für einen Einsatz in Frage. Für die technisch feinere Klinge sind hingegen Christian Eriksen und allem voran Bruno Fernandes zuständig. Trotz der Verletzungsproblematik ist United im Mittelfeld insbesondere auf den zentralen Positionen noch ausreichend besetzt.

Offensive:

Marcus Rashford ist der wohl wichtigste Offensivspieler im United-Kader. Der pfeilschnelle und torgefährliche Engländer spielte zuletzt als hängende Spitze hinter Neuzugang Rasmus Höjlund oder Anthony Martial. Das Duo könnte auch in München gemeinsam auf dem Platz stehen, da es an offensiven Außen, die in Form sind und das Vertrauen von ten Hag genießen, fehlt. Während Sancho und Antony sich ins Abseits manövriert haben, könnte der erst 19-jährige Garnacho als Überraschungskarte ausgespielt werden.

Das Spielsystem von Manchester United

Erik ten Hag
Foto: Getty Images

Eigentlich ist Erik ten Hag ein Trainer, der gerne attraktiven Fußball mit viel Ballbesitz und einem ausgetüftelten Offensiv-Konzept spielen lässt. Gegen Top-Teams stellt der Coach seine Truppe aber auch oftmals defensiv ein und setzt auf schnelle Konter über Rashford und Co. In der Vergangenheit setzte ten Hag meist auf ein 4-3-3 oder 4-2-3-1, jedoch stellte er zuletzt aufgrund der großen Anzahl an Zentrum-Spielern auf ein 4-4-2-System mit Mittelfeld-Raute um. Casemiro agiert hierbei als klassische Holding Six und ermöglicht den Außenverteidigern durch seine defensive Positionierung Ausflüge nach vorne. Für den Spielaufbau im Mittelfeld ist Eriksen zuständig, wohingegen Fernandes für die kreativen Momente im vorderen Drittel sorgen und die Angreifer entsprechend einsetzen soll.

Fraglich ist nun, welche Marschroute ten Hag gegen die Bayern wählt. Zu erwarten ist eine eher defensive Spielweise. Demnach könnte neben Casemiro der Schotte McTominay zum Zug kommen, um gemeinsam das Zentrum dicht zu machen. Dem könnte Eriksen zum Opfer fallen, zumal dieser ein Spezialist für Ballbesitz- und weniger für Konter-Fußball ist. Neben dem offensiven Dreh- und Angelpunkt Fernandes bräuchte es also in erster Linie schnelle Spieler, was eher für ein 4-3-3 oder 4-2-3-1 sprechen würde. Rashford ist hierbei besonders gefragt, doch auch Garnacho, Höjlund und Martial bringen das nötige Tempo für schnelle Gegenzüge mit.

Die Key-Player von Manchester United

André Onana:

Der FC Bayern war in den letzten Jahren eine der offensivstärksten Teams in der Premier League. Demnach wird am Mittwochabend wohl insbesondere André Onana im Fokus stehen. Der Schlussmann hat schon bei Inter Mailand gezeigt, dass er an guten Tagen auch für eine One-Man-Show infrage kommt und die Münchner zum Verzweifeln bringen könnte.

Casemiro:

Der Brasilianer verkörpert einfach Champions League pur und wird der Münchner Offensive sicherlich weh tun. Casemiro ist unglaublich erfahren, zweikampfstark und versteht es, “dreckig“ zu spielen. Ein Durchkommen für Musiala und Co wird definitiv nicht einfach und auch nicht schmerzlos ausfallen.

Bruno Fernandes:

Fernandes ist der kreative Kopf von Manchester United und der Mann, der ein Spiel mit einem Traumpass oder einem Distanzschuss jeder Zeit entscheiden kann. Der Portugiese ist derjenige, der die schnellen Offensivspieler einsetzen muss. Gelingt es den Bayern, den Zehner aus dem Spiel zu nehmen, ist das fast schon die halbe Miete.

Marcus Rashford:

Rashford ist mit seinem Tempo und seiner Torgefahr der gefährlichste Konterspieler im Kader von Manchester United.  Wenn der Münchner Abwehr ein Spieler Kopfzerbrechen bereitet, dann ist das sicherlich der 25-jährige Engländer. Rashford ist immer für einen Treffer gut und im Eins-gegen-Eins schwer zu verteidigen – insbesondere wenn er schon Fahrt aufgenommen hat.

Die aktuelle Form von Manchester United

Manchester United hat trotz der Transfer-Offensive im Sommer mit gewaltigen Problemen zu kämpfen. Drei der letzten vier Premier-League-Partien gingen verloren, weshalb der Verein lediglich auf dem 13. Tabellenplatz liegt. Aktuell herrscht große Unruhe im Verein. Dies hat schon mit der Debatte im Sommer um Mason Greenwood begonnen. Zuletzt suspendierte der Klub mit Jadon Sancho und Anthony zwei weitere Flügelspieler. Sancho wetterte via Social Media gegen ten Hag, nachdem er wegen angeblich schwachen Trainingsleistungen aus dem Spieltags-Kader gestrichen wurde. Antony ist vorübergehend freigestellt, da seine Ex-Frau Anzeige wegen körperlicher Gewalt erstellt hat. Der Verein hat also sowohl auf, als auch neben dem Platz mit einigen Problemen zu kämpfen.

Fazit:

Die Probleme beim FC Bayern sind verglichen mit jenen von Manchester United eher marginal. Die Unruhen um Sancho und Anthony mindern nicht nur die sportliche Qualität des Teams, sondern sorgen auch dafür, dass der Fokus zu wenig auf den wesentlichen Aspekten liegt. Zudem haben Neuzugänge wie Höjlund noch wenig gespielt und die ingesamt zwölf Ausfälle aufgrund von Verletzungen oder Disziplinarmaßnahmen schwächen den Klub enorm.

Harry Kane erklärte im Interview mit „Sports Illustrated“ dennoch, dass er mit starken Red Devils rechnet, da Mannschaften in schwierigen Zeiten „immer darauf aus sind, im großen Stil zurückzukommen“. Die Warnung von Kane ist gerechtfertigt, da die Klasse des Teams deutlich höher ist, als es der aktuelle Tabellenplatz aussagt. Trotz allem muss es der Anspruch der Bayern sein, das taumelnde Manchester United zu besiegen.

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ich bin zuversichtlich dass es ein guter Auftakt für Bayern wird.

Hallo FCBinsider,
dann hoffen wir mal dass nicht nur wir uns sondern sich auch Karl Hopfner & Co (anders als nach dem Spiel gegen Leverkusen) auf einen guten Start in die Champions League freuen können.

Daumen hoch für den FCB: Manchester muss machbar sein.

Ich freu‘ mich jetzt schon. Ihr auch?

Rote Grüsse an Alle

@Dominik_Hager Gut geschrieben 🙂

Irgendwie schwer zu tippen… 3:1

Rein theoretisch sollten wir schon gewinnen… alleine kane will seine ‚landsleute‘ schon alleine abschiessen…. schau ma moi dann sehng ma scho….

Dominik Hager

Dominik Hager

Redakteur
Der FC Bayern begleitet Dominik bereits seit vielen Jahren durch sein Leben. Als gelernter Sportjournalist hat Dominik den FCB sogar zum Teil seines Berufs gemacht. Auf fcbinside.de deckt Dominik alle relevanten Themen bei den Profis ab.