Der FC Bayern beendet seiner Mainzer Negativ-Serie! Am Samstagabend haben die Münchner einen 3:1-Auswärtserfolg bei den 05er eingefahren Nachdem der Rekordmeister die letzten drei Ligaspiele in Mainz verloren hatte, brachten Kingsley Coman und Harry Kane die Bayern früh auf Kurs. Dennoch wirkten die Münchner in der Defensive erneut nicht sattelfest, sodass Mainz an einem guten Tag auch was Zählbares mitnehmen hätte können. Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zum Auswärtserfolg gegen Mainz.
Der 1. FSV Mainz 05 entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einem echten Angstgegner für den FC Bayern. Zwar konnten die Münchner ihre Heimspiele gegen die 05er meist sehr souverän gewinnen, jedoch musste man sich bei den letzten drei Auswärtsspielen in Mainz geschlagen geben (1:2, 1:3 und 1:3).
Bei der gestrigen Begegnungen sprach allerdings die tabellarische Situation klar für die Münchner, die hinter Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart auf dem dritten Tabellenplatz stehen. Der FSV hingegen erwischte unter Trainer Bo Svensson einen ausbaufähigen Ligastart und steht derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz. Somit gingen die Münchner trotz kurzer Vorbereitung aufgrund der Länderspielpause als der große Favorit in die Partie. Dieser Rolle wurde der deutsche Rekordmeister auch gerecht und gewann nach einem frühen Doppelschlag von Kingsley Coman (11. Min) und Harry Kane (16.) mit 3:1 bei den Mainzern.
1. Ulreich sammelt Argumente für neuen Vertrag
Seit Beginn der Saison steht Sven Ulreich als Ersatz für Manuel Neuer im Bayern-Tor und konnte in den vergangenen Wochen immer wieder überzeugen. Der 35-Jährige erwies sich in den ersten Bundesliga-Spielen als der ideale Backup für Neuer, der höchstwahrscheinlich am kommenden Wochenende gegen Darmstadt sein Comeback geben wird. So ist Ulreich nicht nur gut ins Bayern-Spiel eingebunden, sondern hielt den Münchnern in der Vergangenheit immer wieder Punkte aufgrund seiner Glanzparaden wie beispielsweise gegen Kopenhagen fest. Auch gegen Mainz wusste Ulreich zu überzeugen und hatte u.a. mit seiner Parade gegen Lee in der 12. Spielminute wieder einen maßgeblichen Anteil am Münchner Auswärtserfolg. Nach dem Schlusspfiff erhielt Ulreich nicht nur viel Lob von seinen Mannschaftskollegen. Auch Bayern-Coach Thomas Tuchel lobte den 35-Jährigen im Anschluss und war begeistert, wie sehr Ulreich sich derzeit mit seiner Rolle beim deutschen Rekordmeister identifiziere.
Das gestrige Spiel gegen Mainz hat erneut gezeigt, dass Sven Ulreich der ideale Ersatztorhüter für den FC Bayern ist. Nicht nur, weil Ulreich zuletzt konstant mit soliden Leistungen überzeugt, sondern sich auch voll und ganz mit seiner „Backup-Rolle“ identifizieren kann. Somit sammelt der 35-Jährige aktuell viele Argumente für eine erneute Vertragsverlängerung über den Sommer 2024 hinaus.
2. Bayern hat weiterhin noch Luft nach oben
Mit dem Auswärtserfolg beim 1. FSV Mainz 05 hat der FC Bayern seinen besten Saisonstart (20 Punkte nach acht Spielen) seit der Spielzeit 2016/17 hingelegt. Dennoch gibt es weiterhin noch Verbesserungspotenzial im Bayern-Spiel. So erlauben sich die Münchner in der Defensive immer wieder Aussetzer, sodass man die Gegner zuletzt regelmäßig ins Spiel zurückholte.
So auch am gestrigen Abend. Die Tuchel-Elf ging aufgrund eines Doppelschlags durch Coman und Kane zwar früh in Führung, jedoch verpasste man es gegen ebenfalls defensiv anfällige Mainzer das Spiel frühzeitig zu entscheiden. So kamen die Münchner nochmal unter Bedrängnis als die 05er den zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer erzielten. Darüber hinaus hat der deutsche Rekordmeister gegen ein kriselndes Mainz, denen an diesem Tag die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor fehlte, auch im zweiten Durchgang zu viel zugelassen.
Auch wenn die Bayern seit vielen Jahren ihren besten Saisonstart hingelegt hat, ist das Münchner Spiel derzeit geprägt von Licht und Schatten. Während die Offensive um Kane, Sane & Co. konstant ihre Leistung auf den Platz bringt, muss der deutsche Rekordmeister vor allem die defensiven Anfälligkeiten in den Griff bekommen. Denn insbesondere gegen ebenbürtige Gegner werden diese defensiven „Wackler“ bestraft.
3. Goretzkas Formkurve zeigt weiter nach oben
Leon Goretzka wurde aufgrund ausbleibender Spielzeit und starker Leistungsschwankungen in diesem Sommer mit einem vorzeitigen Abschied in Verbindung gebracht. So war der deutsche Nationalspieler in der Sommervorbereitung unter Bayern-Coach Thomas Tuchel nicht mehr die erste Wahl, da Neuzugang Konrad Laimer im Mittelfeld den Vorzug erhielt.
Auch wenn Goretzka nicht mehr fest neben Joshua Kimmich gesetzt war, nahm der 28-Jährige diese Herausforderung vollumfänglich an und erkämpfte sich seinen Stammplatz zurück. Zunächst konnte der gebürtige Bochumer beim Bundesliga-Auftakt gegen Werder Bremen überzeugen, sodass ihn Tuchel auch in den folgenden Spielen aufstellte. Dieses Vertrauen zahlte Goretzka zuletzt zurück und ist wieder ein fester Bestandteil der ersten Elf. Diesen Anspruch untermauerte der DFB-Star auch beim Auswärtsspiel in Mainz, bei dem er an zwei der drei Tore (Assist zum 2:0, 3:1 selbst erzielt) beteiligt war. Nach dem Schlusspfiff fand auch Tuchel lobende Worte für die erneut gute Leistung des deutschen Nationalspielers: „Leon hatte heute, genau wie gegen Freiburg, sehr gut gespielt und ein ganz entscheidendes Tor zum 3:1 geschossen.“