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Viel Licht und Schatten beim FC Bayern – 3 Erkenntnisse zum Auswärtssieg gegen Mainz

Joshua Kimmich
Foto: Getty Images

Der FC Bayern beendet seiner Mainzer Negativ-Serie! Am Samstagabend haben die Münchner einen 3:1-Auswärtserfolg bei den 05er eingefahren Nachdem der Rekordmeister die letzten drei Ligaspiele in Mainz verloren hatte, brachten Kingsley Coman und Harry Kane die Bayern früh auf Kurs. Dennoch wirkten die Münchner in der Defensive erneut nicht sattelfest, sodass Mainz an einem guten Tag auch was Zählbares mitnehmen hätte können. Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zum Auswärtserfolg gegen Mainz.



Der 1. FSV Mainz 05 entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einem echten Angstgegner für den FC Bayern. Zwar konnten die Münchner ihre Heimspiele gegen die 05er meist sehr souverän gewinnen, jedoch musste man sich bei den letzten drei Auswärtsspielen in Mainz geschlagen geben (1:2, 1:3 und 1:3).

Bei der gestrigen Begegnungen sprach allerdings die tabellarische Situation klar für die Münchner, die hinter Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart auf dem dritten Tabellenplatz stehen. Der FSV hingegen erwischte unter Trainer Bo Svensson einen ausbaufähigen Ligastart und steht derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz. Somit gingen die Münchner trotz kurzer Vorbereitung aufgrund der Länderspielpause als der große Favorit in die Partie. Dieser Rolle wurde der deutsche Rekordmeister auch gerecht und gewann nach einem frühen Doppelschlag von Kingsley Coman (11. Min) und Harry Kane (16.) mit 3:1 bei den Mainzern.

1. Ulreich sammelt Argumente für neuen Vertrag

Seit Beginn der Saison steht Sven Ulreich als Ersatz für Manuel Neuer im Bayern-Tor und konnte in den vergangenen Wochen immer wieder überzeugen. Der 35-Jährige erwies sich in den ersten Bundesliga-Spielen als der ideale Backup für Neuer, der höchstwahrscheinlich am kommenden Wochenende gegen Darmstadt sein Comeback geben wird. So ist Ulreich nicht nur gut ins Bayern-Spiel eingebunden, sondern hielt den Münchnern in der Vergangenheit immer wieder Punkte aufgrund seiner Glanzparaden wie beispielsweise gegen Kopenhagen fest.  Auch gegen Mainz wusste Ulreich zu überzeugen und hatte u.a. mit seiner Parade gegen Lee in der 12. Spielminute wieder einen maßgeblichen Anteil am Münchner Auswärtserfolg. Nach dem Schlusspfiff erhielt Ulreich nicht nur viel Lob von seinen Mannschaftskollegen. Auch Bayern-Coach Thomas Tuchel lobte den 35-Jährigen im Anschluss und war begeistert, wie sehr Ulreich sich derzeit mit seiner Rolle beim deutschen Rekordmeister identifiziere.

Das gestrige Spiel gegen Mainz hat erneut gezeigt, dass Sven Ulreich der ideale Ersatztorhüter für den FC Bayern ist. Nicht nur, weil Ulreich zuletzt konstant mit soliden Leistungen überzeugt, sondern sich auch voll und ganz mit seiner „Backup-Rolle“ identifizieren kann. Somit sammelt der 35-Jährige aktuell viele Argumente für eine erneute Vertragsverlängerung über den Sommer 2024 hinaus.

2. Bayern hat weiterhin noch Luft nach oben

Mit dem Auswärtserfolg beim 1. FSV Mainz 05 hat der FC Bayern seinen besten Saisonstart (20 Punkte nach acht Spielen) seit der Spielzeit 2016/17 hingelegt. Dennoch gibt es weiterhin noch Verbesserungspotenzial im Bayern-Spiel. So erlauben sich die Münchner in der Defensive immer wieder Aussetzer, sodass man die Gegner zuletzt regelmäßig ins Spiel zurückholte.

So auch am gestrigen Abend. Die Tuchel-Elf ging aufgrund eines Doppelschlags durch Coman und Kane zwar früh in Führung, jedoch verpasste man es gegen ebenfalls defensiv anfällige Mainzer das Spiel frühzeitig zu entscheiden. So kamen die Münchner nochmal unter Bedrängnis als die 05er den zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer erzielten. Darüber hinaus hat der deutsche Rekordmeister gegen ein kriselndes Mainz, denen an diesem Tag die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor fehlte, auch im zweiten Durchgang zu viel zugelassen.

Auch wenn die Bayern seit vielen Jahren ihren besten Saisonstart hingelegt hat, ist das Münchner Spiel derzeit geprägt von Licht und Schatten. Während die Offensive um Kane, Sane & Co. konstant ihre Leistung auf den Platz bringt, muss der deutsche Rekordmeister vor allem die defensiven Anfälligkeiten in den Griff bekommen. Denn insbesondere gegen ebenbürtige Gegner werden diese defensiven „Wackler“ bestraft.

3. Goretzkas Formkurve zeigt weiter nach oben

Leon Goretzka wurde aufgrund ausbleibender Spielzeit und starker Leistungsschwankungen in diesem Sommer mit einem vorzeitigen Abschied in Verbindung gebracht. So war der deutsche Nationalspieler in der Sommervorbereitung unter Bayern-Coach Thomas Tuchel nicht mehr die erste Wahl, da Neuzugang Konrad Laimer im Mittelfeld den Vorzug erhielt.

Auch wenn Goretzka nicht mehr fest neben Joshua Kimmich gesetzt war, nahm der 28-Jährige diese Herausforderung vollumfänglich an und erkämpfte sich seinen Stammplatz zurück. Zunächst konnte der gebürtige Bochumer beim Bundesliga-Auftakt gegen Werder Bremen überzeugen, sodass ihn Tuchel auch in den folgenden Spielen aufstellte. Dieses Vertrauen zahlte Goretzka zuletzt zurück und ist wieder ein fester Bestandteil der ersten Elf. Diesen Anspruch untermauerte der DFB-Star auch beim Auswärtsspiel in Mainz, bei dem er an zwei der drei Tore (Assist zum 2:0, 3:1 selbst erzielt) beteiligt war. Nach dem Schlusspfiff fand auch Tuchel lobende Worte für die erneut gute Leistung des deutschen Nationalspielers: „Leon hatte heute, genau wie gegen Freiburg, sehr gut gespielt und ein ganz entscheidendes Tor zum 3:1 geschossen.“

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33 Comments
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Erkenntnis Nr. 4 – Laimer ist kein rechter Außenverteidiger. Gurkt irgendwo in der Mitte des Spielfeldes rum, während seine Gegner von links ungehindert Flanken reinschlagen.

Mainz war vorne gut, aber eben Mainz. Es kommen stärkere Gegner und dann wird das ein Problem.

So schaut es aus ..Wird dann übel

Laimer kann nix egal wo er spielt

Erkenntnis 5
Wenn die Verteidiger knapp sind sinkt die Moral
Keine Entschuldigung von Mazraoui
Nur Rumgelabere von den Verantwortlichen
Da lobe ich mir Mainz!!!

@Stefan

Völlig richtig.
Wie sich der Club in der Causa Mazraoui verhält ist beschämend.
Und die Seite „fcbinside“ ist auch nicht vielbesser und nicht viel mutiger.
So konnte man die Artikel über die Mazraoui hier nicht kommentieren.
Soviel zu Free Speech auf „fcbinside.“

Mimimimimi

@ Trabireiter:
Völlig unpassender Kommentar von Dir in diesem Zusammenhang.

Völlig unpassend ist das in jedem Block hier das Thema Mazraoui verarbeitet/ kommentiert werden muss, total aus dem Zusammenhang gerissen….

@Trabreiter

Da „fcbisnide“ es unmöglich macht, die Casa Mazraoui unter den entsprechenden Artikeln zu kommentieren muss man es woanders tun.
Und hier passt es. Weil das Verhalten des FC Bayern gestern nach dem Spiel in Mainz Thema war.
Mainz hatte einen ähnlich gelagerten Fall. Hat aber völlig anders reagiert als der FC Bayern.

@Die Fans

Danke.

Die tollen Ultras zeigen was gegen
den Videos Assi..und die Mainzer MACHEN es wiel viele andere richtig

Das ist falsch. Die Beiträge konnten kommentiert werden, wurden aber später eingeschränkt, da überwiegend offen antisemitische Fake-News verbreitet wurden. Diesen darf keine Plattform gegeben werden. Deine Meinungsfreiheit wird auch nicht durch die Deaktivierung der Kommentarfunktion auf einer Nachrichtenseite für Fußball eingeschränkt.

Das trifft es sehr gut. Leider haben die ersten Beiträge zum Thema Mazraoui gezeigt, dass die Diskussionen im Kommentarbereich vollkommen aus dem Ruder laufen. Unabhängig von welcher Seite man die aktuellen Geschehnisse im Nahen Osten betrachtet. Ein sachlicher Austausch ist bei solch einem emotionalen Thema, mit so viel Historie kaum möglich, schon gar nicht in der Anonymität des Internets.
 
Der zeitliche Aufwand der Moderation ist vollkommen absurd. Deswegen haben wir uns dazu entschieden unter diesen News-Beiträgen die Kommentare komplett zu deaktivieren. Wir sind ein Fußball-News-Portal und kein Politik-Forum. Wir sind auch nicht die Pressestelle des FC Bayern oder von Noussair Mazraoui. Der Verein und der Spieler haben sich bereits erklärt bzw. andere Kanäle dafür.

@Herr Keskic

Danke für die Aufklärung.
Ich kann ihre Gründe nachvollziehen, nehme meine Kritik an ihrer Seite zurück und entschuldige mich dafür.

@Michael Lorenz

Danke für die Aufklärung.
Dann entschuldige ich mich bei „fcbinside.“

das hat mich geärgert, da hatte msn wohl ne Angst vor dem, was kommen könnte🤔
Schon beschämend…

Beschwer dich doch beim zentralrat….

Mainz kann ja gut suspendieren, der spielt ja eh nicht.

@Stefan

Ich empfehle das Interview von Alon Meyer zum FC Bayern und seinem Verhalten im Fall Mazraoui gestern Abend im „Aktuellen Sportstudio“.
Aon Meyer ist Cehf von Maccabi Deutschland.
Das Interview ist in der ZDF Mediathek abrufbar.

@Stefan

Der FC Bayern ist durch seine ungenügende Reaktion im Fall Mazraoui moralisch an einem neuen Tiefpunkt angekommen!

Richtig, aber auch Davies auf links entwickelt sich zum Problem. Erkenntnis x : Auch vorne koennte man den Angriff deutlich besser ausspielen. Erkenntnis y : Und taeglich gruesst das Murmeltier. Erkenntnis z : Der Trainer muss fuer die feigen Herren des sogen Managements, nach wie vor ein Problem, wieder einmal den Kopf hinhalten.

Komplett richtig deine Aussage!
Man lässt mal wieder den Trainer sprechen über Themen die ihm eigentlich egal sein müssen. Fast wie bei JN!
Auch wenn Eberl teuer ist, bitte unbedingt holen, man sieht wir brauchen ein Bindeglied zwischen Trainer Sportdirektor und den anderen Vorständen.
Ich denke Eberl hätte konsequenter reagiert…

Ulreich wird seinen Vertrag definitiv verlängern, das steht außer Frage. Die Chancenverwertung hat ebenso noch Luft nach oben wie die Defensive. Davies weilt in Gedanken offenbar schon bei seinem Kumpel Alaba in Madrid und auf der anderen Seite sieht es auch nicht besser aus. Laimer ist kein RV und gehört zurück ins MF. Sollte der FCB in der Causa Mazraoui wider Erwarten doch noch Rückgrat zeigen, spielt Kimmich bis zum nächsten Transferfenster den RV.

Davies spielt seit vielen Monaten auf dem Niveau eines durchschnittlichen Bundesligakickers. Er würde mit diesen Leistungen selbst bei Hoffenheim oder Frankfurt nicht positiv hervorstechen.
Die Frage ist schlichtweg ob das halt sein wirkliches Leistungsvermögen ist oder ob er in einer Krise ist. Kann ja auch sein, dass er anfangs völlig über seinem echten Niveau spielte und als Neuling einfach sehr von seiner Speed lebte, auf die sich die Gegner inzwischen aber taktisch eingestellt haben.

Schade das Gore nun wohl etwas länger wieder ausfällt…wo sind die Goretzka Hater👋

Wie! Woas? Des gibts ja net des der Leon so oft verletzt is. I hab ghofft dessen jetzt nur noach beim Kiang der Foal is. Echt schad!

Also das abstellen der Kommentarfunktion ist nicht mehr nachvollziehbar!

Dann stellt solche Artikel nicht rein!

Wenn über Themen nicht geredet werden soll bei euch, dann stellt sie nicht rein!

Das mit der wackligen Abwehr wird jetzt sehr oft wiederholt – das muß scheinbar eine Art Mandra sein!
Aber eigentlich sagt ein Blick auf die aktuelle Tabelle: Bayern hat genau so viele Gegentore wie Bayer und Leipzig – nämlich 7 und nur Frankfurt ist mit 6 besser, die schiessen dafür aber keine Tore!
Schon klar, es sieht nicht immer sattelfest aus, was da in der Defensive passiert! Das deutet auf Abstimmungsprobleme hin.
Wenn man gestern gesehen hat, von wem im Mainzer Spiel Gefahr ausging, dann kommt man auf Cruda und Danny DaCosta – beide linke Bayern-Seite. Das ist auch die Seite, wo die Bayernabstimmung überhaupt nicht klappt. DaCosta konnte seine Offensivläufe ungestört ansetzen, weil Sane ihn äusserst selten verfolgt hat und auch Goretzka genug mit Cruda zu tun hatte. Dazu kommt noch, dass Davies oft in der IV steht oder wenn er selbst offensiv war, im Mittelkreis! Resultat: die linke Seite offen und eine gefährlich Flanke oder Hereingabe nach der anderen.
Ähnliches auf der rechten Bayern-Seite mit dem ungelernten RV Laimer: er steht zu oft in der IV oder im Mittelfeld und öffnet damit die Seite. Anders als links, kam aber Coman recht oft mit zurück zum Aushelfen und hatte einige gute Ballgewinne.
Problem Holding-Six: Brandgefährlich wird es immer, wenn der Gegner zentral ansetzt. Kimmich als 6er ist zu oft nicht da wo er sein soll und wenn, dann ist er kein ernsthaftes Hindernis z.B. für einen Cruda. Auch die beiden Torschüsse von Bell zu verhindern wäre seine Aufgabe gewesen.
Merke: Auch wenn man die Position hält, ist man noch keine gute Holding Six!
Ich denke, mit einem körperlich starken, gelernten Holding Sixer sind schon mal 70 % dieser gefährlichen Gegnerangriffe zu reduzieren. Früher hat man das als ‚Vorstopper‘ bezeichnet ( Wehe, wenn Schwarzenbeck kommt).
Dann noch ‚echte‘ AV, die ihren Gegnern zusetzen bevor sie flanken können und die Anzahl der brenzligen Situationen ist minimiert.
Der IV als solcher, kann man nicht direkt Vorwürfe machen, das klappt eigentlich ganz gut zwischen den Dreien.

Vorbildlich erklärt

@RadioMüller

Toll erläutert.
Danke für die Erinnerung an den legendären Vorstopper Schwarzenbeck.

verwirrend, du sagst sie haben laut Statistik eine tolle Abwehr und zählst dann alle Abwehrprobleme auf. Was heisst das jetzt? Sie haben keine gute Abwehr aber enorm Dusel dass sie nicht schon mehr Gegentore haben? … vielleicht, Mainz hätte locker 2 oder 3 Tore schiessen können wenn nicht müssen. Ich denke wir haben ein Abwehrproblem, RV, LV und holding6 … drei Schlüsselpositionen wenn es in die Defensive geht, und auf keiner Position haben wir den besten Spieler der Buli (von Europa rede ich erst gar nicht). Ja, also mal hoffen dass man das fixen kann, glaube aber dass es finanziell knapp werden könnte sich auf alle vakanten Positionen zu verstärken.

Ich habe nicht behauptet, dass wir eine tolle Abwehr haben – wir haben eine so gute (oder schlechte) wie die stärksten Wettbewerber in der BuLi. Mehr habe ich nicht gesagt.
Gleichzeitig kann ich doch die Ursachen und Verbesserungspotenziale aufzeigen ohne gleich wieder die Forderung nach den jeweils ‚Weltbesten‘ zu erheben. Wäre schön wenn, aber geht halt nicht immer.
Bei der Holding-Six sind wir uns einig – aber der Rest ist Abstimmungsarbeit. Manchmal meine ich im Trainerteam hat nie einer ein paar Jahre in der Defensive gespielt – alles Offensiv-Experten, Standardspezialisten und Torwart-Trainer!

Wow… welche erkenntnis…..

Jonas Gerhartz
Als gelernter Sportjournalist verfolgt Jonas intensiv die Entwicklungen rund um den FC Bayern. Dabei deckt er schriftlich nicht nur die News über den deutschen Rekordmeister ab, sondern berichtet auch über die Frauenmannschaft des FC Bayern.