Lionel Messi wurde gestern Abend zum Weltfußballer des Jahres gewählt. Der Argentinier konnte sich zum achten Mal den Ballon d’Or sichern. Bayern-Coach Thomas Tuchel hat davon scheinbar nichts mitbekommen.
Die Vergabe des Ballon d’Or ist normalerweise eine absolute Pflichtveranstaltung in der Fußballbranche, dennoch haben die Bayern in diesem Jahr auf eine Teilnahme verzichtet. Weder Spieler noch Verantwortliche haben an der gestrigen Preisverleihung in Paris teilgenommen. Präsident Herbert Hainer betonte, dass dies vor allem daran lag, dass kein Spieler „so gut war, dass er in die Auswahl gekommen ist.“
Auch Bayern-Coach Thomas Tuchel hat der diesjährige Ballon d’Or nicht wirklich interessiert: „Ich bin der schlechteste Ansprechpartner für das Thema. Ich habe erst heute Morgen erfahren, dass gestern die Auszeichnung war“, erklärte der FCB-Coach am Dienstag, als er auf den achten Erfolg von Lionel Messi angesprochen wurde.
„Die Wahl ist eine Farce“
Ob Tuchel die Vergabe wirklich verpasst hat oder sich schlichtweg nicht zur fragwürdigen Auszeichnung von Messi äußern wollte, ist offen. Klar ist jedoch: Die Kritik am Ballon d’Or und dem erneuten Triumph des 36-jährigen Argentiniers ist groß. Viele Fans, Medien und Experten bezeichnen den Ballon d’Or mittlerweile als „Witzveranstaltung“.
Auch Lothar Matthäus kann die Entscheidung zu Gunsten von Messi nicht nachvollziehen: „Für mich führt kein Weg an Erling Haaland vorbei! Haaland ist für mich der beste Spieler der vergangenen zwölf Monate, der bedeutende Titel mit Manchester City gewonnen hat und dabei Torrekorde gebrochen hat. Die Wahl ist eine Farce, obwohl ich Messi-Fan bin“, sagte der TV-Experte bei Sky. „Über das ganze vergangene Jahr gesehen hat Haaland besser performt als Messi. Es ist unverdient, dass Messi gewonnen hat. Aber daran sieht man, dass eine WM mehr zählt als alles andere“, ergänzte der 62-Jährige.