Thomas Tuchel hat mit seiner Expertenschelte am vergangenen Wochenende für viel (mediales) Aufsehen gesorgt. Der 50-Jährige hat sich vor allem gegen die anhaltende Kritik der beiden Ex-Bayern-Spieler Lothar Matthäus und Dietmar Hamann gewehrt. Während der FCB-Coach für sein „dünnhäutiges Verhalten“ von vielen Fans und Medien kritisiert wurde, hat Herbert Hainer seinem Cheftrainer demonstrativ den Rücken gestärkt.
Es war schon sehr skurril, als Thomas Tuchel am vergangenen Samstag, nach dem eindrucksvollen 4:0-Erfolg seiner Mannschaft im Topspiel gegen Borussia Dortmund, sein Live-TV-Interview beim Pay-TV-Sender „Sky“ vorzeitig beendete, weil er keine Lust und Nerven auf eine Diskussion mit Lothar Matthäus hatte. Der 62-Jährige hatte sich in der jüngeren Vergangenheit, gemeinsam mit seinem Expertenkollegen Dietmar Hamann, sehr kritisch zum FC Bayern und vor allem Tuchel geäußert.
Der Übungsleiter der Münchner präsentiere sich sichtlich angefressen nach dem Klassiker: „Ich werde mittlerweile jede Woche nach Didi Hamann und Lothar Matthäus gefragt. Ich habe keine Lust, in der Mitte zu stehen und Kommentare abzugeben.“ Laut Tuchel sollen die beiden künftig ihren Job ohne ihn machen.
„Mir gefällt es, dass er so wehrhaft ist“
Während viele FCB-Fans Verständnis für den „Wutanfall“ von Tuchel zeigen, kritisieren andere wiederum sein „dünnhäutiges Verhalten“, mit dem Verweis, dass solche Experten-Meinungen Teil der Fußballbranche sind und schlichtweg dazugehören.
Auch Bayern-Präsident Herbert Hainer hat sich am gestrigen Sonntag zur aktuellen Debatte geäußert und erklärt, dass die Münchner grundsätzlich kein Problem mit Kritik hätten, die Verhältnismäßigkeit zuletzt aber etwas abhandengekommen ist: „Jeder kann seine Meinung sagen und Kritik üben. Manchmal hatte man den Eindruck, dass bei uns alles in Schutt und Asche liegt und wir gegen den Abstieg spielen. Wir haben noch kein Spiel verloren und haben in der Champions League alle Spiele gewonnen“, sagte Hainer im Gespräch bei „Magenta TV“.
Zeitgleich nahm der 69-Jährige Tuchel und dessen jüngsten Aussagen in Schutz: „Ja, wir sind im Pokal ausgeschieden. Nicht gut, aber das kann passieren. Ich finde es gut, dass der Thomas jetzt ein Stoppschild gesetzt hat. Mir gefällt es, dass er so wehrhaft ist. Er hat genug Druck wie wir alle bei den Bayern.“