Matthäus: „Tuchel beruhigt sich ganz sicher auch wieder“

Sebastian Mittag
Foto: IMAGO

Lothar Matthäus will sich auch nach dem Interview-Abbruch von Thomas Tuchel nach dem 4:0-Sieg des FC Bayern bei Borussia Dortmund auch weiter das Recht herausnehmen, den FCB-Coach zu kritisieren.



„Ich habe in den letzten sieben Monaten jetzt nicht wesentliche Schritte gesehen, die besser oder anders gemacht worden sind – und das habe ich gesagt“, erklärte Matthäus bei „Sport1“.

Die Bayern-Mannschaft habe zuletzt in der Champions League beim Sieg bei Galatasaray Istanbul (3:1) „70 Minuten nur in der Defensive gestanden, das ist eben nicht Bayern München – und ich glaube, als Experte habe ich das Recht, so etwas zu sagen.“

Tuchel hatte nach dem klaren Sieg in Dortmund im Interview bei „Sky“ den Experten Matthäus und Moderator Sebastian Hellmann konfrontiert. Vor dem abrupten Abbruch des Interviews sagte er:  „Ich möchte gar nicht in die Diskussion, wenn ich durch bin, möchte ich gehen, das ist mir too much.“

Matthäus über Tuchel: „Seine Sache, wie er damit umgeht“

Matthäus zeigte auch Verständnis für Tuchel – insbesondere nach dem Pokal-Aus gegen Drittligist Saarbrücken: Tuchel stehe „natürlich unter Druck und ist enttäuscht über das Ergebnis am letzten Mittwoch.“

Und weiter: “Er war selbst enttäuscht über die Niederlage, das kann ich verstehen.“

Matthäus erinnerte sich an eine eigene bittere Niederlage im Pokal: „Ich habe selbst mal in Vestenbergsgreuth gegen einen Drittligisten im Pokal verloren. Ich weiß also, wie sich das anfühlt. Das gehört eben zum Sport dazu: nicht nur die Siege feiern, sondern auch mit Niederlagen umzugehen.“

Matthäus erneuerte aber auch nochmal seine Kritik: „Was ich kritisiert habe, war, wie die Ergebnisse zustande gekommen sind. Da hat mir diese Souveränität und Qualität, die gegen Dortmund gezeigt wurde, häufig gefehlt.“

Der frühere Weltfußballer ergänzte: „Wenn das bei Thomas Tuchel falsch angekommen ist, dann ist das seine Sache, wie er damit umgeht. Ich bin früher häufiger kritisiert worden, sowohl als Spieler als auch als Trainer. Ich habe dann zweimal geschluckt und versucht, es im nächsten Spiel besser zu machen.“

Matthäus geht davon aus, dass sich sein Verhältnis mit den Trainer der Bayern auch wieder verbessern wird: „Thomas Tuchel beruhigt sich da ganz sicher auch wieder.“

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