Bei Galatasaray Istanbul ist man sauer auf den FC Bayern – und besonders auf Trainer Thomas Tuchel. Der Vorwurf: Tuchel soll gegen Kopenhagen zu viel rotiert haben, deshalb gab es nur ein Remis der Bayern. Jetzt muss Gala ums Weiterkommen in der Champions League zittern. Pikant: Bei den Türken ist man aufgrund einer Vorgeschichte ohnehin nicht gut auf Tuchel zu sprechen.
Trainer Okan Buruk von Galatasaray Istanbul erhob zuletzt schwere Vorwürfe gegen den FC Bayern. Denn: Die Münchner trennten sich am 5. Gruppenspieltag der Champions League mit einem 0:0 vom FC Kopenhagen. Der Punkt bringt den Dänen einen Vorteil gegen Gala im Rennen um den zweiten Tabellenplatz – und damit das Weiterkommen in der Champions League.
Buruk warf den Bayern mangelndes Engagement, wenn nicht sogar Wettbewerbsverzerrung vor: „Wir waren enttäuscht, dass Bayern München einen Punkt an Kopenhagen abgegeben hat. Sie haben zum ersten Mal rotiert und es sah nicht so aus, als wollten sie gewinnen“, sagte der Trainer der Türken.
Der Vorwurf über zu viel Rotation richtet sich naturgemäß gegen Bayern-Chefcoach Thomas Tuchel. Und auf den ist man bei Galatasaray Istanbul ohnehin nicht gut zu sprechen. Grund ist eine Vorgeschichte, die bis ins Jahr 2014 zurückreicht.
Tuchel erteilte Galatasaray einen Korb
In diesem Jahr wollte Galatasaray laut BILD Tuchel als Trainer nach Istanbul holen. Der ehemalige BVB-Profi Erdal Keser habe diesen Plan als Sportlicher Koordinator vorangetrieben. Auch andere deutsche Trainer wie Joachim Löw und Ottmar Hitzfeld seien damals ein Thema bei Gala gewesen.
Tuchel habe sich nicht abgeneigt gezeigt und habe sogar Berater zu Verhandlungen in die Türkei reisen lassen. Als die Verantwortlichen bei Gala dachten, sich tatsächlich mit Tuchel einigen zu können, habe dieser plötzlich doch keine Lust mehr gehabt. Stattdessen machte er nach seinem Engagement in Mainz ein Sabbatjahr und wurde dann im Sommer 2015 Nachfolger von Jürgen Klopp bei Borussia Dortmund.
Seitdem sei Tuchel laut BILD bei Galatasaray eine Reizfigur. Nach seiner Absage soll ihm sogar geraten worden sein, vorerst lieber nicht mehr in die Türkei einzureisen.
Ob sich Tuchels Standing in Istanbul nach den Vorwürfen von Gala-Trainer Buruk verbessert hat, bleibt dahingestellt. Sollte Gala mit einem Sieg in Kopenhagen am letzten Gruppenspieltag der Champions League das Weiterkommen klar machen, ist der ganze Ärger aber wahrscheinlich auch schnell wieder vergessen.