Bayern-Neuzugang im Check: Wird Zaragoza zum neuen Ribéry?

Sebastian Mittag
Foto: IMAGO

Der FC Bayern hat Bryan Zaragoza vom FC Granada für die kommende Saison verpflichtet. Was für ein Spielertyp ist der 22-Jährige? FCBinside hat ihn zusammen mit ballorientiert – den Spezialisten für Fußballanalyse und Datenscouting – unter die Lupe genommen.



Die Stärken von Bryan Zaragoza liegen in seinem Tempo und Antritt. Er ist sehr beweglich und ihn zeichnet eine große Risikobereitschaft aus. Er hat eine starke Technik und geht gerne ins Dribbling. Zaragoza ist Rechtsfuß, aber auch sein schwächerer linker ist verhältnismäßig stark. Er hat einen präzisen Schuss, seine Flanken sind auch sehr genau.

Schwächen hat Zaragoza mit seinen nur 1,64 Metern bei der Robustheit. Auch beim Stellungsspiel, der Passpräzision und der Entscheidungsfindung hat er noch Verbesserungsbedarf.

Der 22-Jährige ist ein pfeilschneller, sehr antrittsstarker und agiler Flügelspieler, der sehr viele Eins-gegen-eins-Situationen auf der Außenbahn sucht. Insbesondere im letzten Drittel beziehungsweise im Sechzehner ist er sehr aktiv.

Die Spielweise von Bryan Zaragoza

Mit seinem niedrigen Körperschwerpunkt, seiner hohen Dynamik und feinen Technik ist Zaragoza nur schwer auszurechnen. Er kann links wie rechts mit schnellen Körpertäuschungen und enger Ballführung auch in engen Räumen am Gegenspieler vorbeiziehen. 

Er zieht nach gewonnenen Dribblings häufig mit dem Ball am Fuß in den Sechzehner, um daraufhin seinen präzisen Abschluss zu forcieren. Der Spanier schlägt, wenn er außen am Gegenspieler vorbei geht, viele präzise Flanken. Er geht aufgrund seiner Fähigkeiten, für besondere Momente sorgen zu können, gerne ins Risiko, worunter seine Passpräzision und Dribblingquote leidet. Er kreiert mit seinem Mut zum Risiko viele Chancen, verzeichnet aber auch einige Ballverluste.

Ohne Ball am Fuß nimmt Zaragoza nur wenig Einfluss aufs Spiel. Sein Stellungsspiel ist sowohl mit als auch gegen den Ball ausbaufähig.

Am besten vergleichbar ist er als Spielertyp international mit Raheem Sterling vom FC Chelsea. Beim FC Bayern ähnelt ihm als Spielertyp am meisten Kingsley Coman. Bei vielen Fans wird Zaragoza auch gleich Erinnerungen an eine Bayern-Legende wecken: Franck Ribéry!

Obwohl der FC Granada als Aufsteiger und Abstiegskandidat im Vergleich zum FC Bayern wenig Spielanteile hat, verzeichnet Zaragoza viele und nur unwesentlich weniger Offensivaktionen als die offensiven Mittelfeldspieler des Rekordmeisters.

Seine vergleichsweise niedrige Erfolgsquote beim Dribbling und Passspiel sind demzufolge auch damit zu erklären, dass er aufgrund der Qualität seiner Mitspieler häufig risikoreiche Offensiv-Aktionen unternehmen muss. Seine absolute Anzahl an erfolgreichen Dribblings und Flanken sind bereits auf sehr hohem Niveau und können mit seinen zukünftigen Konkurrenten mithalten.

Bryan Zaragoza
Foto: Getty Images

Fazit zu Bayern-Neuzugang Bryan Zaragoza

Zaragoza spielt mit seinen 22 Jahren aktuell erst seine erste Erstligasaison, weshalb seine Erfahrung auf hohem Niveau noch gering ist. Er war zudem noch nie außerhalb Spaniens aktiv. Zaragoza bewies jedoch schon in dieser Saison beispielsweise beim 2:2 gegen den FC Barcelona seine Klasse, als er beide Treffer für sein Team erzielen konnte. Seine Qualitäten im Eins-gegen-1 passen perfekt zum Team von Thomas Tuchel, da der FC Bayern die mit Abstand meisten Dribblings in Europas Top-5-Ligen absolviert.

Zaragoza ist ein Spieler, der mit seinem Spielwitz für besondere Momente sorgen kann. Das kann ein wichtiges Stilmittel sein, um die häufig tief verteidigenden Gegner des FC Bayern zu knacken.

Man darf nicht sofort Wunderdinge erwarten, da sich Zaragoza erst auf die Spielweise des FC Bayern mit viel Ballbesitz und vielen präzisen Pässen umstellen muss. Er besitzt allerdings die Anlagen, sich im Umfeld eines Top-Vereins und eines Top-Trainers zu einem Top-Spieler entwickeln zu können. Für die kolportierte Ablösesumme von 13 Millionen Euro plus zwei Millionen Bonuszahlungen ist diese Verpflichtung bei Zaragozas Qualitäten ein No-Brainer.

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