Ducken sich die Führungsspieler des FC Bayern bei vermeintlichem Gegenwind weg? Das ist zumindest die Meinung von Sky-Experte Dietmar Hamann, der diesbezüglich vor allem nicht mit Kritik an Manuel Neuer spart. Die Reaktion nach dem Spiel in Frankfurt ist für den Ex-Profi nicht nachvollziehbar.
Hamann kritisiert in seiner Sky-Kolumne, dass der wiedergenesene Schlussmann der Münchner nach der Niederlage gegen Eintracht Frankfurt nicht für Interviews bereitstand. Einzig FCB-Urgestein Thomas Müller trat den schweren Weg vor die Mikrofone und Kameras an und beantwortete in seiner typischen Art die Fragen der Journalisten. Für Hamann auch aufgrund von Neuers enormer Wichtigkeit für den Verein ein No-Go.
„Natürlich musst du als einer der Führungsspieler auch wissen, dass du nicht immer nur nach Siegen sprechen kannst, aber nach Niederlagen, wie zuletzt in Frankfurt schweigst“, so Hamanns Meinung. Der ehemalige Spieler des FC Bayern und FC Liverpool ist sich außerdem ziemlich sicher, “dass sie das bei Bayern intern angesprochen haben.“
Führungsspieler-Diskussion wird lauter
Hamanns Kritik zielt auch darauf ab, dass Neuer nach dem knappen 1:0-Erfolg der Bayern in Manchester hingegen bereitwillig vor die anwesenden Reporter trat. Die Aussagen des TV-Experten reihen sich ein in immer lauter werdende Kritik an der Einstellung und Leistung mancher Bayern-Spieler. Vor allem Joshua Kimmich wird bei dieser Thematik gerne als Beispiel angeführt, da er der Mannschaft nicht mehr die Sicherheit früherer Tage gebe.
Trotz der Kritik hatte Hamann auch durchaus lobende Worte für den letzten Auftritt des Rekordmeisters übrig: “Wenn sie so seriös und professionell wie in Manchester spielen, sind sie eine richtig gute Mannschaft, dann muss sie erst einmal einer schlagen“. Im Old Trafford hätten die Münchner “über die gesamte Spielzeit kontrolliert, im Gegensatz zu den letzten Spielen hinten kaum etwas zugelassen, sich vorne Chancen erspielt und das Siegtor gemacht.“
Wenn am kommenden Sonntag der VfB Stuttgart in der Allianz Arena gastiert wird es beim FCB auf jeden Fall Führungsspieler brauchen. Die Schwaben spielen bislang eine herausragende Saison und werden dem Rekordmeister alles abverlangen. Außerdem verfügen die Stuttgarter mit Serhou Guirassy und Deniz Undav über eines der gefährlichsten Sturm-Duos der Bundesliga.