Eberl im Anflug: Was ändert sich mit ihm beim FC Bayern?

Sebastian Mittag
Foto: Getty Images

Max Eberl wird neuer Sportvorstand beim FC Bayern und nimmt damit künftig eine zentrale Rolle beim Rekordmeister ein. Was wird sich dadurch im Verein verändern?

Die Unterschrift von Max Eberl als neuer Sportvorstand ist offenbar nur noch eine Frage der Zeit. Nach Sky-Informationen sind sich die Münchner mit dem 50-Jährigen einig. Die Ernennung soll bei der nächsten Aufsichtsratssitzung Ende Februar offiziell bekannt gegeben werden. Voraussichtlich ab März soll Eberl dann wirklich beim FCB anfangen.

Sein Arbeitsbeginn wird bei den Bayern Zuständigkeiten verändern und die aktuelle Hierarchie durcheinander wirbeln. Eberl wird dann der Hauptverantwortliche für den gesamten sportlichen Bereich beim FC Bayern sein. Und damit auch der Vorgesetzte von Sportdirektor Christoph Freund.

Der Österreicher soll bei den Bayern-Bossen schon klargestellt haben, dass er kein Problem mit Eberl als Vorgesetzten hätte. In der Sport BILD sagte er kürzlich über sein Verhältnis zu Eberl: „Wir kennen uns schon lange, hatten schon zu seinen Gladbacher Zeiten bei den Transfers von Martin Hinteregger und Stefan Lainer miteinander zu tun. Max ist sehr lange im Business und hat viel Erfahrung. Wir hatten immer einen guten Austausch.“

Eberl ist national und international sehr gut vernetzt

Wie Sportdirektor Freund und der neue Sportvorstand Eberl ihre Aufgeben untereinander aufteilen werden, wird eine der interessantesten Fragen nach Eberls Amtsantritt werden. Eberl wird sich sicherlich um die übergeordnete strategische Transferplanung kümmern. Den Kaderumbau, der im Sommer stattfinden könnte, wird er ab März maßgeblich beeinflussen.

Bei Transfers kann Eberl sein weitläufiges Netzwerk in der Bundesliga und weltweit einbringen. Immerhin ist er bereits seit 2008 – als er Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach wurde – im Transfer-Business unterwegs. In 16 Jahren als Topmanager hat Eberl natürlich einige Connections geknüpft. Er wird also bei den wichtigsten Transfers die Verhandlungen mit Bossen und Beratern leiten.

Hoeneß und Rummenigge können sich zurücklehnen

Das wird auch bedeuten, dass sich der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen aus dem Transfer-Geschäft zurückziehen wird. Beim 100-Millionen-Deal um Harry Kane hatte Dreesen noch die Verhandlungen geleitet – nun wird er bei solchen Transfers Eberl den Vortritt lassen.

Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge kehrten nach dem Rauswurf von Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn wieder mehr ins Tagesgeschäft zurück. Wenn Eberl voll an der Säbener Straße angekommen ist, werden sich die beiden Alt-Bosse wieder zurücklehnen können. Eberl gilt jedoch als Hoeneß-Vertrauter. Er wird sicher öfter am Tegernsee anrufen, um Hoeneß auf dem Laufenden zu halten – und damit nicht den gleichen Fehler machen, der Kahn zum Verhängnis wurde.

Auch nach außen hin wird Eberl eine wichtige Rolle einnehmen: In der Vergangenheit war er sehr präsent in den Medien, gab viele Interviews und schottete sich nicht ab. Auch beim FC Bayern wird er hier vorangehen. Zudem soll Eberl den FC Bayern auch in verschiedenen Gremien vertreten, so etwa bei der Deutschen Fußball-Liga DFL oder der Vereinigung der europäischen Klubvereinigung ECA.

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