Fädenzieher im Hintergrund: So festigt Hoeneß seine Macht beim FC Bayern

Daniel Glaser
Foto: IMAGO

Auf dem Papier ist Uli Hoeneß „nur noch“ einfaches Mitglied des Aufsichtsrates und Ehrenpräsident des FC Bayern München. Mit der Eberl-Verpflichtung setzt der 72-Jährige allerdings erneut ein Ausrufezeichen.

Am 26. Februar 2024 wird die Entscheidung pro Sportvorstand Max Eberl sehr wahrscheinlich gefällt werden, wenn der Aufsichtsrat des FC Bayern tagt. Damit angeln sich die Münchner Bayern nicht nur einen Experten in sportlicher und strategischer Hinsicht; aus dem Hintergrund setzt Uli Hoeneß ein erneutes Ausrufezeichen. Ohne direkt in das Tagesgeschäft des FCB involviert zu sein, übt Hoeneß mit dem Schachzug Eberl nämlich Macht aus.

Schlüsselfiguren ganz im Sinne von Uli Hoeneß

Wieso? Die Verpflichtung von Max Eberl ist ganz im Sinne des ehemaligen Präsidenten. So war es nach Informationen der BILD bereits bei Sportdirektor Christopher Freund der Fall gewesen. Auch hier erwies sich Hoeneß demnach als treibende Kraft. Hoeneß führte die Gespräche mit dem 46 Jahre alten Österreicher, der seit seiner Anstellung von allen Seiten Lob erfährt, in Hoeneß‘ Haus am Tegernsee selbst. Freund scheint den FC Bayern bereits verstanden zu haben und so kommt es, dass sich Hoeneß von Freund laut BILD persönlich über die Neuigkeiten im Klub unterrichten lässt.

Am 21. Januar war dies zuletzt der Fall gewesen, als Hoeneß den Weg zur Säbener Straße aufsuchte, nachdem sein Herzensklub gerade ein Heimspiel gegen Werder Bremen (0:1) verloren hatte. Doch nicht nur Freund und Eberl gelten als Hoeneß-Verpflichtungen – denn auch Präsident Hainer und Vorstandsvorsitzender Dressen wurden quasi von Hoeneß installiert. Wichtige Schlüsselpositionen wurden nach dem Gusto von Uli Hoeneß besetzt. Damit will er vermutlich einen zweiten Fall Salihamidzic/Kahn vermeiden.

2014 war Hoeneß von seiner Funktion als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender zurückgetreten, um seine Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung abzusitzen. Von 2016 bis 2019 übte er die beiden besagten Ämter dann erneut aus, ehe er auf eine Wiederwahl als Präsident verzichtete.

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