Nach dem 0:3 der Münchner Bayern im Top-Spiel gegen Bayer Leverkusen muss Cheftrainer Thomas Tuchel eine Menge Kritik einstecken. Aus dem Lager der Kritiker meldete sich nun auch Stefan Effenberg zu Wort, der Thomas Tuchel bei seiner Analyse nicht aussparte.
Stefan Effenberg hat die Umstellung von Bayern-Trainer Thomas Tuchel von einer Viererkette auf eine Fünferkette in Leverkusen kritisiert: „Das war für mich unverständlich“, urteilte der frühere Bayern-Kapitän in seiner Sport1-Kolumne: „Auch dass die eigentlichen Innenverteidiger Upamecano und Kim auf die Außenbahnen geschoben werden, das ist doch kein Bereich für einen Innenverteidiger. Die Sache mit Sacha Boey habe ich ebensowenig verstanden, der ein klassischer Rechtsverteidiger ist – er hat das bei Gala auch immer gespielt und wird nun auf die linke Schiene gestellt. Da kann man doch aber nicht hingehen und sagen: Das muss er aber können“, verteidigte Effenberg den 23-Jährigen, der besonders beim Tor von Josip Stanisic keine gute Figur abgab.
Effenberg über Bayern-Auftritt in Leverkusen verwundert
Effenberg, mit dem FC Bayern unter anderem Sieger der Champions League und des Weltpokals, drückte auch seine Verwunderung über den Auftritt der Bayern aus: „Ich habe sehr selten von den Bayern gesehen, dass sie derart hinterherlaufen bei den Gegentoren und nicht rankommen, während du bei Leverkusen die Leichtigkeit und Spielfreude siehst. Normalerweise regelst du das auch mit einem Foul, wenn du verarscht wirst“, so der 55-Jährige.
„Bayern München hat in den vergangenen Jahren doch immer ein klares 4-2-3-1 gespielt. Normalerweise gibt der FC Bayern das System vor, danach hat sich der Gegner zu richten. Ich kenne das nicht anders. Aber wenn du jetzt taktisch und personell so durchwürfelst, dann kannst die diese Verunsicherung spüren“, fuhr Effenberg zur veränderten Grundordnung fort. Bezüglich der Verteidigungshaltung Tuchels vor den Kameras meinte Effenberg indes: „Es wäre auch nicht verkehrt, mal einen Fehler einzugestehen.“
Effenberg pro Müller und Kimmich
Hinsichtlich der Spielidee fehle es den Spielern auf dem Platz an „Freiheit und Kreativität“, mutmaßte Effenberg. „Ich verstehe auch überhaupt nicht, dass Thomas Müller in so einem Spiel nicht gleich spielt“, während er auch pro Kimmich argumentierte: „Die musst du in so einem Spiel doch bringen. Das hat Tuchel nicht gemacht – und das das sind die Hauptgründe, warum die Bayern dieses Spiel verloren haben.“