Beim FC Bayern gibt es nach der feststehenden Trennung von Trainer Thomas Tuchel im kommenden Sommer viel Diskussionsbedarf. Der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen und Tuchel selbst haben in einer Ansprache in der Kabine offenbar deutliche Worte an die Mannschaft gerichtet.
Am Mittwochmorgen, einen Tag nach dem entscheidenden Gespräch zwischen Dreesen und Tuchel zu seiner Zukunft, traten beide gemeinsam vor die Mannschaft. Dreesen nutzte diesen Moment, um die Spieler direkt anzusprechen und ihnen eine klare Botschaft zu übermitteln: „Wir werden jetzt genau hinschauen. Ihr seid in der Verantwortung“, soll er laut Sport BILD gesagt haben.
Angesprochen auf die Kabinenansprache sagte Dreesen der Sport BILD: „Ich habe den Spielern eindringlich gesagt, dass die persönlichen Interessen hinter denen des Klubs und der Mannschaft stehen müssen“. Weiter fügte er an: „Das Wichtigste ist der FC Bayern. Die Spieler müssen jetzt die Qualität auf den Platz bringen, die sie zweifellos haben, und sie müssen sich an der Ehre gepackt fühlen.“
Tuchel forderte: „Wir müssen Siege einfahren“
Tuchel, der trotz der Ankündigung seines Abschieds am Saisonende eine kämpferische und befreite Haltung zeigte, ergänzte Dreesens Appell angeblich mit einer eigenen Botschaft an die Mannschaft. „Es gibt jetzt nicht mehr jede Woche Diskussionen, alle wissen Bescheid. Wir können noch etwas erreichen, wir müssen Siege einfahren.“ Er habe zudem auch die Chancen für die Spieler betont: „Jeder kann sich schon jetzt für den neuen Trainer zeigen.“
Tuchel wird ein belastetes Verhältnis zu Teilen der Mannschaft nachgesagt. Der Trainerwechsel könnte somit auch für einige Spieler eine neue Chance sein. Im ZDF-Interview widersprach der Trainer der These allerdings indirekt: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Aleks Pavlovic glücklich oder befreit ist, weil er weiß, dass ich am Saisonende aufhöre. Oder ein Raphaël Guerreiro, ein Minjae Kim oder ein Manuel Neuer.“ Mit Spielern wie Joshua Kimmich, Leon Goretzka und auch Thomas Müller soll er dennoch eine angespannte Beziehung haben.
Die deutlichen Worte von Dreesen und Tuchel in der Kabine sollen nun jedem Spieler die Dringlichkeit der Situation vor Augen führen. Es geht nicht nur um die individuelle Zukunft einzelner Spieler, sondern um das Wohl des gesamten Klubs.