Der FC Bayern hat am Samstagabend eine 0:2-Niederlage gegen den BVB kassiert. Nach dem Spiel sorgte ein vermeintliches Handspiel von Mats Hummel für viel Unmut bei Thomas Tuchel.
Hummels verhinderte in der 35. Minute mit einer spektakulären Aktion den möglichen Ausgleich des FC Bayern durch Eric Dier. Der Engländer köpfte den Kopfball aus kurzer Distanz Richtung Tor, als der BVB-Verteidiger artistisch sein Bein in die Höhe riss und den Ball damit klärte. Das Problem: Die Kamera-Bilder belegten, dass Hummels bei seiner Rettungsaktion den Ball mit der Hand berührt hatte.
Thomas Tuchel war nach dem Spiel sichtlich erbost über die vermeintliche Fehlentscheidung von Schiedsrichter Harm Osmers und der Tatsache, dass der VAR sich nicht eingeschaltet hat: „Ich würde einfach nur gerne wissen, ob er den Ball mit der Hand berührt. Deshalb gab es keinen Elfmeter, das war die Begründung. Das war dann falsch. Das ist natürlich eine krasse Fehlentscheidung, weil dafür ist ja der Keller da. Das ist die falsche Erklärung, das ist sehr ärgerlich. Über dem Kopf ist die Handbewegung mehr als unnatürlich, ein klarer Elfmeter. Es ist auf jeden Fall eine Schlüsselszene“, tobte Tuchel im Interview mit Sky.
„Laut Regelwerk kann es keinen Pfiff geben“
Sky-Experte Lothar Matthäus sah die Hummels-Szene deutlich anders als Tuchel: „Der Ball kam von seinem eigenen Bein, und wenn er überhaupt dran war, dann ging der Ball gegen die Fingerkuppen. Also ist es vertretbar, nicht zu pfeifen.“ Auch TV-Expertin Julia Simic verwies auf das Regelwerk: „Laut Regelwerk kann es keinen Pfiff geben, wenn der Ball vom eigenen Fuß gegen die Hand kommt.“
Interessant ist: Laut dem unabhängigen Infoportal „IG Schiedsrichter“ hätte es in der Szene zwischen Hummels und Dier durchaus Elfmeter geben können, aber nicht wegen dem Handspiel: „Die Elfmeterszene zwischen Hummels und Dier ist diskutabel. Handspiel war’s auf jeden Fall nicht, da der Ball vom eigenen Bein an Hummels seine Hand springt. Das hohe Bein als gefährliches Spiel hätte man pfeifen können“, fällt das Fazit von IG Schiedsrichter aus.