De Zerbi oder Nagelsmann? Bayern-Trainersuche entwickelt sich zum Zweikampf

Vjekoslav Keskic
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Foto: IMAGO

Nach der (indirekten) Absage von Xabi Alonso sucht der FC Bayern händeringend eine Alternative für die vakante Trainerposition. Auch wenn die Münchner zuletzt mit zahlreichen Namen in Verbindung gebracht wurden, scheinen sich zwei Top-Kandidaten herauskristallisiert zu haben.

In den letzten Wochen ist nahezu kein Tag vergangen, an dem nicht ein neuer Trainername beim FC Bayern gehandelt wurde. Die Liste an potenziellen Tuchel-Nachfolgern ist immer größer geworden. Wie Sky berichtet, sind mittlerweile viele Kandidaten wieder vom Bayern-Radar verschwunden. Dazu gehören klangvolle Namen wie Antonio Conte, Zinedine Zidane, Ralf Rangnick oder Jose Mourinho.

Nach Informationen des Pay-TV-Senders liegt der Fokus derzeit auf zwei Namen: Robert De Zerbi und Julian Nagelsmann.

Vieles spricht für ein Nagelsmann-Comeback

Während eine Rückkehr von Nagelsmann, vor Bekanntgabe der Alonso-Entscheidung, von mehreren Medien und Experten als sehr unwahrscheinlich eingeschätzt wurde, scheint der 36-Jährige mittlerweile einer der Top-Kandidaten zu sein.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Nagelsmann will eine Entscheidung über seine Zukunft noch vor der Fußball-Europameisterschaft treffen, was dem Zeitplan der Bayern entgegenkommt, da der Rekordmeister seinen neuen Trainer so schnell wie möglich bekannt geben möchte. Idealerweise im April.

Auch die Tatsache, dass Nagelsmann ablösefrei zu haben ist, ein deutschsprachiger Trainer ist und trotz seines Rauswurfs vor einem Jahr weiterhin zahlreiche Befürworter an der Isar hat, sprechen für den amtierenden Bundestrainer.

Klar ist: Viel Zeit haben die Bayern nicht, um das Comeback dingfest zu machen. Dem Vernehmen nach möchte der DFB Nagelsmann nach Ostern ein konkretes Vertragsangebot für eine Verlängerung vorlegen. Nagelsmann hat einen Verbleib beim DFB erst kürzlich nicht ausgeschlossen. Eine Rückkehr zum Vereinsfußball soll ihn jedoch mehr reizen. Laut der BILD steht der FC Bayern bereits seit geraumer Zeit in Kontakt zur Nagelsmann-Seite.

De Zerbi spielt auf Zeit

Robert De Zerbi gilt als zweiter Top-Favorit für die Tuchel-Nachfolge. Der 44-Jährige steht aktuell bei Brighton & Hove unter Vertrag, scheint aber durchaus offen für einen Wechsel im Sommer zu sein: „Was meine Zukunft betrifft, habe ich mich bisher nicht entschieden“, erklärte dieser am Samstag. Ein Bekenntnis zu seinem Arbeitgeber klingt anders.

Dank einer Ausstiegsklausel in Höhe von knapp 15 Millionen Euro kann De Zerbi seinen bis 2026 gültigen Vertrag mit Brighton vorzeitig aufkündigen. Ob er dies tatsächlich tun wird, ließ De Zerbi offen: „Ich habe einen Vertrag, aber das Problem ist nicht der Vertrag, sondern einen gemeinsamen Plan, das gleiche Ziel und die gleiche Vision zu finden.“ Demnach werde dieser erst nach einem Gespräch mit Brighton-Boss Tony Bloom eine finale Entscheidung treffen.

Dem Vernehmen nach sind die Bayern nicht die erste Wahl von De Zerbi. In England machen Meldungen die Runde, wonach dieser auf andere Angebote warten möchte und keine Eile hat. De Zerbi ist nicht nur in München ein Thema, auch Manchester United, der FC Liverpool und der FC Barcelona sollen Interesse haben.

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