Hoeneß ätzt gegen Spielerberater: „Viele haben Deals mit Journalisten“

Luca Utz
Foto: IMAGO

Spielerberater haben in den vergangenen Jahren deutlich mehr Einfluss im Fußballgeschäft erlangt. Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß ist kein Freund von dieser Entwicklung und kritisiert vor allem die medialen Spielchen der Agenten.

Beim FC Bayern gelangen immer wieder Kabinen-Interna an die Öffentlichkeit. Im März 2023 sorgte die „Maulwurf-Affäre“ für viel Unruhe beim deutschen Rekordmeister, als rund um die Entlassung von Julian Nagelsmann zahlreiche Insider-Informationen an die Medien geleakt wurden. Bis heute ist nicht bekannt, wer dafür verantwortlich ist.

Uli Hoeneß hat nun einen konkreten Verdacht geäußert, wie solche brisanten Interna an die Öffentlichkeit gelangen. Im Gespräch mit dem BR ätzte der 72-Jährge vor allem gegen die Spielerberater: „Die Macht der Spieler ist jetzt wichtiger, weil mehr Dinge aus der Umkleidekabine durchsickern. Früher hat jeder Spieler für sich selbst gekämpft. Jetzt hat jeder Spieler einen Agenten, und Agenten kämpfen für ihre Spieler. Leider haben viele Agenten heutzutage Deals mit Journalisten.“

„Wahr oder falsch spielt keine Rolle mehr“

Laut Hoeneß gibt es einen regelrechten Handel von Insider-Informationen: „Sie lassen Informationen durchsickern, um im Gegenzug eine gute Bewertung für ihre Kunden zu erhalten. Früher ging es um die Frage: ‚Ist diese Information wahr oder falsch?‘ Jetzt geht es darum, wer der Erste ist. Wahr oder falsch spielt keine Rolle mehr“, so der Aufsichtsrat der Bayern.

Hoeneß beschuldigt somit die Berater der Spieler in Kauf zu nehmen, den Verein zu schaden, um die Außendarstellung der eigenen Klienten zu beeinflussen. Demnach geben diese interne Informationen an die Medien, um die Berichterstattung zu beeinflussen. Auch die Macht der Agenten, die diese durch öffentliche Auftritte erlangen, stört den Ehrenpräsident des deutschen Rekordmeisters.

Der Verdacht von Hoeneß ist nicht komplett von der Hand zu weisen. Erst vor kurzem hat der dänische Erstligist FC Kopenhagen bestätigt, dass ihnen angeboten wurde, einen über den X-Account des bekannten Transfer-Journalisten Fabrizio Romano Transfernews zu vermelden, um so entsprechende Wahrnehmung zu erzielen.

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