„Wenig professionell“ – Trainersuche der Bayern in der Kritik

Marcel Köhler
Foto: Getty Images

Die Trainersuche des FC Bayern nimmt immer absurdere Züge an. Drei Kandidaten haben mittlerweile offiziell abgesagt, viele weitere haben inzwischen ihre Verträge bei ihrem aktuellen Verein verlängert oder einen Wechsel zum deutschen Rekordmeister öffentlich ausgeschlossen. Aktuell rätseln Fans und Experten mehr denn je, wer im Sommer auf Thomas Tuchel folgen könnte. Ex-Bundesliga-Coach Armin Veh übt nun heftige Kritik am Vorgehen der Bayern.



Nachdem die Bayern im Februar bekannt gaben, dass man die Zusammenarbeit mit Thomas Tuchel im Sommer beenden werde, galt Xabi Alonso als Wunschtrainer der Münchner Verantwortlichen. Der Baske entschied sich allerdings zu einem Verbleib in Leverkusen. Daraufhin rückte Julian Nagelsmann in den Fokus – dieser verlängerte jedoch seinen Vertrag beim DFB.

Zuletzt schien eine Verpflichtung von Ralf Rangnick so gut wie sicher zu sein. Die Bayern-Bosse bestätigten Verhandlungen mit dem 65-Jährigen und gingen offenbar von einer baldigen Einigung aus. Doch auch Rangnick entschied sich letztlich gegen einen Wechsel zum FCB. Die Chefetage der Bayern zeigte sich davon sichtlich überrascht.

„So eine kuriose Situation habe ich noch nie erlebt“

Die erfolglose Trainersuche des FC Bayern sorgt auch bei Armin Veh für Verwunderung. „So eine kuriose Situation habe ich noch nie erlebt, und ich habe sie auch nicht erwartet. Dass drei Trainer offiziell absagen, verwundert mich sehr“, verriet der 63-Jährige bei ran. Zwar habe er „Verständnis für die einzelnen Trainer“, das Vorgehen der Bayern sehe er allerdings kritisch.

„Dass der FC Bayern das öffentlich macht, halte ich für wenig professionell“, so Veh, der daraufhin ausführte: „Man spricht natürlich mit mehreren Trainern. Da kann es auch mal sein, dass man eine Absage bekommt. Aber dann sollte das doch nicht öffentlich sein. Das tut man einfach nicht.“

Der ehemalige Geschäftsführer des 1. FC Köln könne nicht nachvollziehen, wieso man sich in München immer wieder zu den Verhandlungen mit den verschiedenen Kandidaten äußere. Es habe ihn „wirklich gewundert“, dass man „jetzt dreimal in der Öffentlichkeit die Namen schon so diskutiert hat und sich dann eine Absage geholt hat.“ So etwas müsse man „hinter verschlossenen Türen machen – da sagt man ab, aber es weiß keiner“, so Veh.

Momentan ist unklarer denn je, wer im Sommer zum Nachfolger von Thomas Tuchel werden könnte. Fest steht: Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem 50-Jährigen gilt als ausgeschlossen.

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