Job-Sharing im Bayern-Tor? Kahn gibt Neuer diesen Ratschlag

Germann Grünwald
Foto: IMAGO

Nachdem sich Manuel Neuer in den letzten Spielen einige Patzer erlaubt hat, hat sich die Torwart-Ikone Oliver Kahn zu Wort gemeldet. Der ehemalige Bayern-Boss äußert Bedenken, ob die aktuelle Nummer 1 der Nationalelf weiterhin wirklich jedes Spiel auf höchstem Niveau spielen kann.

Manuel Neuer feierte im Oktober 2023 sein Comeback beim FC Bayern nach seinem schwerwiegenden Unterschenkelbruch – und wusste sofort wieder zu überzeugen. Auch Ex-Bayern-Coach Thomas Tuchel zeigte sich begeistert von dem Ehrgeiz und ließ Neuer nach einer kurzen Eingewöhnungszeit schnell wieder jedes Spiel durchspielen.

Im CL-Rückspiel gegen Real Madrid leistete sich der Schlussmann dann aber einen entscheidenden Fehler – Real Madrid drehte das Spiel und zog ins Finale ein. Neuer zeigte sich nach dem Spiel sichtlich getroffen.

Auch in den letzten Bundesliga-Spielen kam es immer wieder zu Fehlern des 38-Jährigen und nicht zuletzt auch in der Nationalmannschaft – ein fataler Fehlpass in den letzten Minuten des Freundschaftsspiels gegen die Ukraine regte die Torwartdiskussion wieder an.

„In diesem Alter ist es nicht mehr möglich“

Die Torhüter-Ikone Oliver Kahn äußerte sich im Interview mit Sport BILD zu Neuer und lässt mit seiner Aussage aufhorchen: „In diesem Alter ist es nicht mehr möglich, ein Quantum von 50 bis 60 Spielen pro Saison auf aller höchstem Niveau zu spielen“.

Der ehemalige Vorstandschef und Torhüter des FC Bayern musste 2002 an eigenem Leib erfahren, wie es sich anfühlt, in entscheidenden Momenten zu patzen. Sein Fehler im Finale der WM 2002 gegen Brasilien führte zur Niederlage – trotz dessen wurde Kahn als bester Spieler und Torhüter der WM ernannt.

Aus eigener Erfahrung rät Kahn dem aktuellen Torhüter auch Spielpausen einzulegen: „Ich habe damals hier und da Spiele an Michael Rensing abgetreten, konnte so regenerieren und mich voll auf die entscheidenden Spiele konzentrieren.“ Interessant: Kahn spricht über das zukünftige Karriereende von Neuer und betont: „Irgendwann geht es darum, den richtigen Moment für den Abgang zu finden.“

Trotz dieser kritischen Aussagen bleibt Kahn sehr zuversichtlich und unterstreicht, dass er sich gut vorstellen könne, dass Neuer mit seiner Erfahrung in der Heim-EM sein Top-Level erreichen wird.

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