„Vertrauensgefühl kaputt“ – Fühlt sich Kimmich nicht mehr wohl bei Bayern?
Als Joshua Kimmich sich während der Corona-Pandemie aus persönlichen Gründen nicht impfen lassen wollte, entbrannte in Fußball-Deutschland eine wochenlange Debatte darüber. Wie Kimmich nun selbst erklärte, fühlte er sich vom Verein damals im Stich gelassen, das Vertrauensverhältnis sei kaputt gegangen. Nun stehen nach der EM Vertragsverhandlungen zwischen ihm und dem Rekordmeister an. Doch wie intakt ist das Verhältnis zwischen Kimmich und den Bayern eigentlich noch?
In der ZDF-Doku “Joshua Kimmich – Anführer und Antreiber” warf Kimmich den Bayern sichtlich emotionalisiert vor, ihn während der Impf-Debatte im Stich gelassen zu haben: „Ich habe mich zu lange alleingelassen gefühlt. Da war die erste Talfahrt, da habe ich gemerkt, wie der Verein reagiert hat, und bin dementsprechend enttäuscht und auch getroffen.“
Der 29-Jährige, der seit 2015 beim Rekordmeister spielt, legte nach: „Dieses Vertrauensgefühl, was ich davor dem Verein gegenüber hatte, ist natürlich kaputt gegangen.“ Damit beklagte Kimmich auch eine fehlende Wertschätzung innerhalb des Vereins, das Verhältnis zueinander zu verbessern sei ein langer Weg: „Ist auch nicht so, dass das Vertrauen über ein, zwei Gespräche wieder aufgebaut werden kann.“
Kimmich-Aussagen lassen aufhorchen
Auch ist es aus Sicht des Bayern-Stars ein Problem, dass Gesprächsinhalte ständig in die Öffentlichkeit geraten: „Ich weiß nie, was an die Öffentlichkeit kommt, wenn ich mit dem einen oder anderen spreche.“ Keine gute Grundlage für eine weiter Zusammenarbeit.
Nun stehen nach der EM Verhandlungen über die Zukunft von Kimmich bei den Bayern an, sein Vertrag läuft im Sommer 2025 aus. Der Bayern-Star berät sich selbst, laut der BILD wollen die Bayern mit ihm verlängern. Allerdings steht die Frage im Raum, ob Kimmich weiterhin kolportierten 20 Millionen Gehalt bekommen soll.
Auch wird entscheidend sein, auf welcher Position der 29-Jährige spielen wird. In der abgelaufenen Saison hat Tuchel Kimmich nach hinten auf die Rechtsverteidiger-Position gezogen. Der Nationalspieler sieht sich selbst allerdings im zentralen Mittelfeld. Wichtig ist, wo der neue Bayern-Trainer Kompany ihn einsetzen wird. Kimmich selbst möchte dem Vernehmen keinen Vertragsärger provozieren.
Alle Optionen liegen momentan auf dem Tisch, sogar ein ablösefreier Wechsel nächsten Sommer steht im Raum. Mit Barcelona und Manchester City gäbe es bei einem Wechsel zwei potenzielle Abnehmer mit Trainern, unter denen er schon gespielt hat.