Matthäus kritisiert Hoeneß: „Er ist nicht mehr der Chef des FC Bayern“

Felix Flechsig
Foto: IMAGO

Uli Hoeneß hat sich am vergangenen Sonntag sehr ausführlich zu zahlreichen Themen rund um den FC Bayern geäußert. Der 72-Jährige nahm kein Blatt vor den Mund. Ex-FCB-Profi Lothar Matthäus hat Hoeneß für dessen medialen Auftritt sehr scharf kritisiert.



In seiner Sky-Kolumne hat Lothar Matthäus auf die jüngsten Aussagen von Uli Hoeneß reagiert. Er sei in den vergangenen Jahren immer wieder von Hoeneß kritisiert worden, fühle sich aber nach den zuletzt getätigten Äußerungen des Klub-Patrons in seiner Meinung bezüglich der Fehler des Vereins in den letzten Jahren bestätigt: „Es ist schön, mitzubekommen, dass Uli und ich uns endlich einmal einig sind, wenn auch zeitversetzt“, stellte Matthäus fest.

Auch wenn der Matthäus und Hoeneß „unisono“ die gleiche Meinung vertreten, stellt sich der Weltmeister von 1990 die Frage, warum der Ehrenpräsident des FC Bayern die Missstände des Vereins so häufig öffentlich anspricht: „Uli hat den FC Bayern über fast fünf Jahrzehnte geprägt. Es steht ihm zu, ein Machtwort zu sprechen, aber warum immer nach außen?“, fragt sich Matthäus. Hoeneß sei „zwar der Macher, aber nicht mehr der Chef des FC Bayern“.

„Das muss er nicht öffentlich betonen“

In dem Punkt, dass man zunächst Spieler verkaufen müsse, um weitere Neuzugänge stemmen zu können, stimmt Matthäus Hoeneß zwar zu, kritisiert jedoch die öffentliche Kommunikation dieser Herangehensweise. Seiner Meinung nach sollte dieser Punkt intern mit Max Eberl und Christoph Freund besprochen werden: „Das muss er nicht öffentlich betonen.“

Er würde die Situation folgendermaßen mit den sportlich Verantwortlichen besprechen: „Jetzt sind wir ans Festgeldkonto gegangen, wir haben unser Limit erreicht. Wenn wir uns noch den einen oder anderen Spieler wünschen, müssen erst einmal andere verkauft werden.“ Da das aber zumindest nicht nur der Fall ist, sehe man Matthäus zufolge durch derartige Aussagen, „wo der Ober-Entscheidungsträger nach wie vor sitzt.“

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