Mit Vincent Kompany hat ein junger Trainer den FC Bayern übernommen, der den Rekordmeister mit attraktivem Fußball wieder zum Erfolg führen soll. Eine Entscheidung, die Chance und Risiko zugleich bedeutet. Nun hat sich Ex-Bayern-Spieler Lothar Matthäus zu Wort gemeldet und erklärt, was ihm an Kompany im Vergleich zu Tuchel schon jetzt besser gefällt.
Matthäus, der selbst in 410 Spielen für die Bayern auf dem Platz stand, erklärte im Interview mit der Sport BILD, dass ihm die umgängliche Art des 38-Jährigen positiv auffällt: „Er tritt selbstbewusst auf, verkauft sich gut. Kompany agiert fast freundschaftlich, er fängt die Spieler mit seiner warmherzigen Art.“
Der Belgier hat laut dem Weltmeister von 1990 Gemeinsamkeiten mit prominenten Vorgängern wie Ottmar Hitzfeld, Jupp Heynckes oder auch Hansi Flick. Dennoch verkörpere er die nötige Autorität, um eine Bayern-Kabine zu führen. „Kompany kann aber auch auf den Tisch hauen, wenn nötig“, so Matthäus.
Deutlich unterscheidet sich der Nachfolger von Thomas Tuchel laut dem TV-Experten im Vergleich zu seinem Vorgänger in der Kommunikation mit der Mannschaft: „Er spricht viel mit den Spielern, mit jedem Spieler, was sein Vorgänger Thomas Tuchel offenbar nicht so getan hat.“
Ebenfalls verhindert er unnötige Diskussionen in der Öffentlichkeit und äußert sich nicht ständig zu Transferaktivitäten des Vereins. Hier unterscheide er sich ebenfalls von Tuchel: „Was ich richtig gut finde: Er äußert sich öffentlich nicht zu Transfers. Er fordert keine neuen Spieler und vermeidet so, seine Spieler öffentlich zu schwächen. Auch das war bei Tuchel ganz anders“, fuhr der 63-Jährige fort.
Hoeneß: „Das geht mir langsam auf den Sack!“
Obwohl Matthäus einiges an Lob für den neuen Trainer übrig hatte, sieht er andere Figuren beim FCB nicht so positiv. Allen voran der Ehrenpräsident bekommt von ihm Kritik ab: „So wie Uli Hoeneß vor einem Jahr mit seinen Aussagen Richtung Tottenham Kane teurer gemacht hat, so macht er jetzt mit seinen öffentlichen Ansagen über Verkäufe die eigenen Spieler billiger.“ Laut dem ehemaligen Weltfußballer ist der Konkurrenz bewusst, dass die Bayern verkaufen müssen. „Bayern tut sich deshalb schwer, die Ablösen zu erzielen, die man sich intern vorstellt“, so Matthäus.
Klub-Patron Hoeneß ärgerte sich über diese Aussagen und schlug öffentlich zurück: „Für die Baustellen ist bei uns ja der Lothar Matthäus zuständig, wenn ich sein Schmarrn jeden Tag lesen muss. Das geht mir langsam auf den Sack!“, polterte der 72-Jährige auf einer Sponsorenveranstaltung.