Das Transferfenster ist geschlossen und der große Umbruch beim FC Bayern blieb aus. Viele Spieler, die in den Medien als Wunschlösungen bezeichnet wurden, fanden am Ende nicht den Weg nach München. Die Herangehensweise der Münchner Transferpolitik wirft für viele immer noch Fragen auf – auch für Lothar Matthäus.
Am Samstagabend stand, mit der Partie zwischen Bayer Leverkusen und RB Leipzig, das zweite Bundesliga-Topspiel der neuen Saison an. Ein Thema vor Spielbeginn war der geplatzte Transfer von Leverkusens Innenverteidiger Jonathan Tah zum FC Bayern. Angeblich war der deutsche Nationalspieler bereits mit den Münchnern über einen Wechsel einig gewesen. Er galt als Wunschlösung für den zuletzt abgegebenen Matthijs de Ligt.
Doch am Ende konnten sich Leverkusen und der FCB nicht auf einen Transfer verständigen. Grund dafür war das zu niedrige Angebot der Bayern. Lothar Matthäus zeigt sich über die Vorgehensweise verwundert. In der Vorberichterstattung zum Topspiel bei Sky erklärte er: „Leverkusen hat seine Vorstellungen gehabt. Die haben weder die Bayern noch Barcelona erfüllt und deshalb hat Leverkusen abgelehnt.“
Angeblich soll das Angebot aufgrund von fünf Millionen gescheitert sein – eine Summer, die der FC Bayern für eine Wunschlösung wohl hätte verkraften können. Dafür fand der Rekordnationalspieler klare Worte: „Ich sage jetzt mal, wenn es an fünf Millionen liegt, dann weiß ich nicht, was bei Bayern los ist.“
Eberl sieht sich gut aufgestellt
Wenn man auf den Transfersommer der Bayern blickt, zeigt sich, dass der große Umbruch, den die Verantwortlichen vor der Saison ankündigten, ausblieb. Dennoch scheint Sportverstand Max Eberl mit dem Kader zufrieden zu sein. In der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Heimauftakt gegen Freiburg sagte er: „Wir sind mit dem Kader sehr glücklich und wollen den maximal möglichen Erfolg erreichen.“
Grund für die geplatzten Deals waren womöglich die häufig zu niedrige angesetzten Angebote der Münchner, gerade bei Spielern wie Tah oder Désiré Doué, mit denen man sich grundsätzlich einig gewesen war. Im kommenden Sommer können die Münchner zumindest bei Jonathan Tah einen neuen Versuch starten. Der Verteidiger ist dann ohne Vertrag und wäre ablösefrei zu haben.