Eberl auf den Spuren von Hoeneß? Der neue Lautsprecher beim FC Bayern

Tim Schoster
Foto: IMAGO

Hat der FC Bayern mit Max Eberl seinen neuen Lautsprecher gefunden? Der Sportvorstand der Münchner sorgt schon jetzt mit markanten Aussagen und Kritik für Diskussionen – ganz im Stil von Uli Hoeneß.

In den letzten Wochen hat Eberl keinen Hehl daraus gemacht, was er von manchen Kommentaren und Fragen hält. So beschrieb er Dietmar Hamann öffentlich als „Tinnitus“, der immer wieder auftauche, und empfahl einem Journalisten, zuerst den Trainerschein zu machen, bevor überhaupt weitere Diskussionen möglich seien. Auch nach dem DFB-Pokal-Aus gegen Leverkusen zeigte sich Eberl wenig geduldig mit kritischen Nachfragen und ließ die Reporter in der Mixed Zone der Allianz Arena nach der 0:1-Pleite seinen Frust deutlich spüren.

Für den BILD-Experten Marcel Reif ist klar, dass Eberl gezielt in die Fußstapfen von Hoeneß tritt: „Wenn ich ihn so sehe, dann denke ich: Der übernimmt doch gerade einen Part. Sehen Sie nicht Uli Hoeneß?“ Besonders in emotionalen Momenten erinnert Eberls Auftreten stark an den früheren Manager. „An den Hoeneß erinnere mich gut“, so Reif.

„Mia san mia“ als Prinzip

Dieser Vergleich ist nicht zufällig gewählt. Hoeneß war und ist bekannt für seine leidenschaftlichen Ausbrüche, wenn es um den FC Bayern geht – ein Verhalten, das laut Reif auch Eberl für sich übernommen hat. „Er hat diese Rolle verinnerlicht. Er ist einer, der sich nach außen auf diese Weise vor die Mannschaft stellt“, erläuterte der Experte.

Für Reif ist das Auftreten von Eberl nicht nur eine Aneinanderreihung spontaner Emotionen, sondern auch strategisch durchdacht. Er sieht in dem neuen Sportvorstand jemanden, der mit seiner Haltung die Tradition und das Selbstverständnis des Klubs verkörpert. „Da braucht’s aber auch einen, der sagt: ‚Mia san mia‘ und ‚Da hau‘ ich auch mal über den Zapfen’“, meinte Reif.

Fest steht jedoch, dass sein Stil für Aufmerksamkeit sorgt und Erinnerungen an eine prägende Ära beim Rekordmeister wachruft. „Mir gefällt das zwar nicht, dass er ’scheißegal‘ sagt, aber was soll ich das kritisieren“, kommentierte Reif abschließend.

Teile diesen Artikel