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Eberl auf den Spuren von Hoeneß? Der neue Lautsprecher beim FC Bayern

Max Eberl
Foto: IMAGO

Hat der FC Bayern mit Max Eberl seinen neuen Lautsprecher gefunden? Der Sportvorstand der Münchner sorgt schon jetzt mit markanten Aussagen und Kritik für Diskussionen – ganz im Stil von Uli Hoeneß.



In den letzten Wochen hat Eberl keinen Hehl daraus gemacht, was er von manchen Kommentaren und Fragen hält. So beschrieb er Dietmar Hamann öffentlich als „Tinnitus“, der immer wieder auftauche, und empfahl einem Journalisten, zuerst den Trainerschein zu machen, bevor überhaupt weitere Diskussionen möglich seien. Auch nach dem DFB-Pokal-Aus gegen Leverkusen zeigte sich Eberl wenig geduldig mit kritischen Nachfragen und ließ die Reporter in der Mixed Zone der Allianz Arena nach der 0:1-Pleite seinen Frust deutlich spüren.

Für den BILD-Experten Marcel Reif ist klar, dass Eberl gezielt in die Fußstapfen von Hoeneß tritt: „Wenn ich ihn so sehe, dann denke ich: Der übernimmt doch gerade einen Part. Sehen Sie nicht Uli Hoeneß?“ Besonders in emotionalen Momenten erinnert Eberls Auftreten stark an den früheren Manager. „An den Hoeneß erinnere mich gut“, so Reif.

„Mia san mia“ als Prinzip

Dieser Vergleich ist nicht zufällig gewählt. Hoeneß war und ist bekannt für seine leidenschaftlichen Ausbrüche, wenn es um den FC Bayern geht – ein Verhalten, das laut Reif auch Eberl für sich übernommen hat. „Er hat diese Rolle verinnerlicht. Er ist einer, der sich nach außen auf diese Weise vor die Mannschaft stellt“, erläuterte der Experte.

Für Reif ist das Auftreten von Eberl nicht nur eine Aneinanderreihung spontaner Emotionen, sondern auch strategisch durchdacht. Er sieht in dem neuen Sportvorstand jemanden, der mit seiner Haltung die Tradition und das Selbstverständnis des Klubs verkörpert. „Da braucht’s aber auch einen, der sagt: ‚Mia san mia‘ und ‚Da hau‘ ich auch mal über den Zapfen’“, meinte Reif.

Fest steht jedoch, dass sein Stil für Aufmerksamkeit sorgt und Erinnerungen an eine prägende Ära beim Rekordmeister wachruft. „Mir gefällt das zwar nicht, dass er ’scheißegal‘ sagt, aber was soll ich das kritisieren“, kommentierte Reif abschließend.

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Also mir gefällt an Eberl nicht alles, aber durchaus gefällt mir dass er auch mal den Medien und deren Deutungen die Stirn bietet. Da war ein Hoeneß tatsächlich nicht anders, und beim fc Bayern braucht es starke Leute, die sich gegen den medienrummel durchsetzen können. Und das macht er schon.

Und was mir besonders gefällt. Nach dem ein oder anderen wortgefecht kehrt Eberl auch zurück zum Business und ich hab nicht das Gefühl dass man wochenlang beleidigt in der Ecke schmollt. Es ist hart, kernig aber fair und direkt.

Absolut, ME ist rhetorisch sehr stark und moderiert viel weg. Das der Sportvorstand auch mehr in Interviews eingebunden wurde gefällt mir auch gut wie die Art und Weise. Erinnert bisschen an Abteilung Attacke von UH! Sehe den ME schon in den Fussstapfen vom UH, er könnte die Version 2.0 vom UH werden.

Finde, dass er gerade bei berechtigter Kritik deutlich souveräner auftreten könnte.

Ich finde, Eberl macht das genau richtig! Die Kritik der Medien ist nur auf Schlagzeilen aus. Außerdem fragen die Medien zu einem großen Teil nur nach kritischen Punkten. Positives wird dagegen eher nebenbei berichtet. Das beste Beispiel gestern: Bayern müht sich zum Sieg… Leverkusen bleibt in der Erfolgsspur. So unterschiedlich werden ähnliche Spielverläufe betrachtet. Eberl und der FCB tuen gut daran, die Medien in ihre Grenzen zu verweisen!

@Bazi

Das stimmt.
Aber war das jemals anders??
Und daran werden auch Eberl-Ausraster nix ändern.
Die beste Antwort auf diese Art Berichterstattung besteht darin, Spiele und Titel zu gewinnen.

@Pat

Genau meine Rede.
Es ist okay, sich gegen unberechtigte oder überzogene Kritik zu wehren.
Aber überzureagieren bei der Nennung schlichter Tatsachen, das ist töricht.

Johannes. Hysterie ist das Zauberwort. In Bayerns Umfeld wird auch berechtigte Kritik schnell zu einer riesigen Sache aufgebauscht. Morgen macht kimmich einen spielentscheidenden Fehler und es wird berichtet und gemunkelt dass sich die Balken biegen. Da wird erfunden und angedichtet, dass ihn die vertragssituation zu sehr beschäftigt oder dass seine natürliche Position ja doch der Rechtsverteidiger sei etc pp. Du kennst sicher das Spielchen. Ob der dann vorher monatelang stark bis stabil gespielt hat, spielt in dem Moment dann keine Rolle mehr oder ob der Trainer da eine bestimmte Idee aufbauen will von der im Klub alle überzeugt sind und man Zeit braucht etc.

Natürlich muss Eberl öfters mal zeigen, dass er der verantwortliche ist, der seine eigene Entscheidungsfi.ndung hat und er derjenige ist der am Ende des Tages dafür grade steht und nicht ein ham.ann oder jeder andere von der Seitenlinie bzw. den Medien.
Doch doch, das Spielc.hen ist doch immer dasselbe. Und Eberl muss die klare Linie vorgeben damit andere ihre Arbeit in dem Getöse machen können. Das ist also durchaus so ne Sache wenn man plötzlich das Spielchen der wechselhaften Medien mitspielt, wenn man als Max Eberl auf ner pk nach einem Fehler von kimmich sagt, „der kimmich habe einen … gespielt“, wo aber Monate davor mehr richtig als falsch war. Kannst du auch nicht bringen, das weißt du. Auch wenn die Medien das gerne hätten

Last edited 1 Monat zuvor by Mats

@Mats

Da triffst du genau den Punkt.
Aber von dieser Hysterie darf sich der FCB nicht provozieren lassen.
Da muss ein Verantwortlicher wie Eberl einfach entspannter reagieren.
Zumal sich solche Rumpelstilzchen-Auftritte schnell abnutzen.

Ich weiß nicht von welchen rumpelstilzchen Auftritten du sprichst? Ja er hat widerworte gegeben und hat den Blick auf andere aus seiner Sicht wichtigeren Dinge gelegt. Das war auch Hoeneß stärke, dass er immer diese aufgebauschten und überbewerteten Dinge zurechtgerückt hat.

Von welchen Wut Interview sprichst du? Nach dem barca spiel? Du ich bin selber größter upa und Kim Kritiker.
ABER dass Eberl nach dem barca spiel die beiden Innenverteidiger in Schutz nimmt, beweist die klare Linie die kompany und Eberl intern offenbar ausgegeben haben. Und Eberl ist dazu da vor den Medien diese klare Linie mit leben zu füllen, eben nicht einzelne Spieler extern zu kritisieren sondern nur den mannschaftlichen Auftritt als gesamtes zu bewerten. Und das macht er im Stile einer elefanten Mutter. Muss man nicht mögen aber es ist konsequent. Und hat Ruhe reingebracht. Was darauf folgte war auch mal wieder eine längere zu null-Serie und auch mal cleverer runterspielen in wichtigen cl spielen, wo man unbedingt Punkte brauchte. Mach meinen Eindruck identifiziert sich Eberl mehr als Teil der Mannschaft als Kahn, er ist viel näher an der Mannschaft und am Trainer als der lange unsichtbare Kahn.

Lieber Eberl rangelt sich mit den Medien als dass sich die Mannschaft intern zerfleischt weil man öffentlich mit dem Finger aufeinander zeigt. Da hat er doch nach dem barca spiel absolut das richtige Gespür gezeigt was nicht heißt dass Eberl in Zukunft nicht auch mal einen besonders schlaffen Spieler anzählen wird. Aber mit Gespür für den richtigen Moment. Und da hat er bisher nicht viel falsch gemacht.

Das hat alles System. Und das ist es was mir gefällt.

Last edited 1 Monat zuvor by Mats

@Mats

Ich meine, seine patzige Antwort an Holzner nach dem Leverkusen-Spiel: —„Das interessiert mich einen Sch**dr***!“ (Eberl).

So etwas muss nicht sein.
Dazu gab es keinen Anlass.

Jetzt ist das ganze auch nicht so dramatisch, dass man es ihm ewig nachtragen müsste.
Aber es war halt mal wieder ne Situation, wo er unwirsch reagiert hat.
Und es war das dritte Mal in kurzer Zeit (nach dem remis in Frankfurt, nach der Barca-Pleite und nach der Niederlage gegen Leverkusen).

Das ist einfach zu viel.
Für mich ist das auch kein Ausdruck, von :Ich-stelle-mich-vor-die-Mannschaft, sondern zeigt mir einfach nur, unter welch enormen Druck Eberl steht.

Etwas mehr Souveränität. Etwas mehr Gelassenheit würde Eberl gut zu Gesicht stehen.

Holzner hat nach der Pleite gegen Leverkusen einfach nur Tatsachen genannt.
Da gibt es nix zu relativieren. Da besteht kein Grund, sich aufzuregen.
Die Statistik gegen Leverkusen in den letzten 2 Jahren zeigt ein eindeutiges Bild, und das spricht gegen uns.

Da stellt man sich einfach entspannt hin und sagt: „Das ist Tatsache. Und wir werden uns bemühen, das zu ändern. Nächste Möglichkeit im BL-Rückspiel bei Bayer 04.“

Und das Thema wäre abgehakt gewesen.

So laufen unter den Sport-Reportern sicher wohl schon Wetten, wie lange es der Eberl beim FCB überhaupt macht und wann das nächste Burn-Out droht.

Ja aber die Bilanz gegen Bayer war doch in dem Moment auch schei…egal. 🤷‍♂️

Man hat zu Zehnt gespielt, man war besser als Leverkusen die schon vor dem Spiel enormen Respekt vor Bayern hatten und eine spezielle angsthasen-bayerntaktik ausgetüftelt hat ohne Mittelstürmer und mit xhaka als Verdichtung.

Das Stadion war 90min auf Bayerns seite.

Man hat verloren weil der Ausnahme Fall eingetreten ist dass man zu Zehnt gespielt hat.

@Mats

Das stimmt.
Aber am Ende zählt beim Fußball halt das Ergebnis.

Klar lässt mit 1:1 und 0:1 die Antwort gegen Bayer noch zu wünschen übrig. Aber die Entwicklung geht in die richtige Richtung. Das Spiel wird noch kommen, wo wir sie klar besiegen und den Alonso werden wir einmal deutlich schlagen.

Last edited 1 Monat zuvor by Mats

ME wirkt in dieser Rolle nicht glaubwürdig.

Die Lautsprecher-Rolle braucht es heute nicht mehr.
Das ist aus der Zeit gefallen.

Na das sehe ich nicht so. Die Medien versuchen jeden Tag Dutzende Schlagzeilen über Bayern München zu produzieren. Das Interesse an diesem Klub ist einfach riesig. Und da ist es gut wenn ein starker Mann sich schützend vor die Mannschaft stellen kann, damit mal in Ruhe gearbeitet werden kann. Ich erkenne bei Bayern unter Eberl-kompany definitiv eine positive Entwicklung. Kompany konnte auch intern deswegen Ruhe bewahren und seinen Weg weiterentwickeln, weil Eberl nicht jeder Medienkritik klein beigibt oder drauf rumreitet sondern das Vertrauen stärkt. Und siehe da. nicht jede Kritik hat sich als dauerhaftes Problem dargestellt, nur weil hysterisch darüber berichtet wurde. Und diesen Weitblick musst du als Manager haben und natürlich müssen Entscheidungen nach seinem Zeitplan verlaufen und nicht auf Druck der Medien. Und da scheint mir Eberl resistenter zu sein und das finde ich gut so.

@Mats

Diese positive Entwicklung sehe ich auch.
Besonders die Öffentlichkeitsarbeit von Kompany kann man hervorheben.
Ich finde, er macht das sehr entspannt.

Was manchen hier aber auch wieder nicht gefällt, die VKs Pressekonferenzen mitunter als nichtssagend empfinden.

Ich finde, er macht das gut.

Kompany ist stand heute ein Sympathieträger. Ganz klar. Endlich wird in den pk‘s nicht mehr gequasselt wie bei tuchel und nagelsmann, die ja fast lieber Interviews gegeben haben als auf dem Platz mit der Mannschaft zu stehen. Mediengeile karrieristen. Kompany ist ein großer unterschied dazu. Höflich aber wirklich fokussiert auf andere Dinge.

Und Eberls Kompetenz sollte mmn aber auch gerade im Umgang mit den Medien liegen, das sollte auch nicht des Trainers Hauptaufgabe sein. Und da ergänzen sich beide bisher prima.

Last edited 1 Monat zuvor by Mats

Johannes der Hetzer!
Läßt sich keine Gelegenheit nehmen, leitendes FC Bayern Personal zu diffamieren.
Ist so, ob es der Kasimir passt oder nicht.

Mit der Figur klappt es er ist nur kleiner und dann immer sie karierten Hosen

@Rainer…

Modisch besteht beim Max ohne Frage enormer Optimierungsbedarf.

Ja das auf jeden Fall.

Tim Schoster
Tim hat "Sport-, Medien- und Kommunikationsforschung" im Master an der Deutschen Sporthochschule Köln studiert und arbeitet als PR- und Marketingmanager. Seine Leidenschaft für den FC Bayern besteht seit der Kindheit und man trifft ihn oftmals in der Kurve des Vereins an – ob zuhause, auswärts oder international!