Zoff mit der DFL? FC Bayern kämpft um frische Millionen für neue Stars

Vjekoslav Keskic
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Foto: Getty Images
  • Übereinstimmenden Medienberichten zufolge plant die Deutsche Fußball-Liga schon seit geraumer Zeit den Einstieg eines Investors in die Bundesliga. Solch ein Milliarden-Deal würde vor allem den Klubs frisches Kapitel in die Kassen spülen. Wie nun bekannt wurde, bahnt sich diesbezüglich ein Zoff zwischen der DFL und dem FC Bayern an.

Wie die „Sport BILD“ berichtet, gibt es sechs potenzielle Investoren, welche ein konkretes Interesse an einem Einstieg in die Bundesliga zeigen. Demnach geht es vor allem um eine 12,5-prozentige Beteiligung an den TV-Erlösen über einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren. Laut dem Blatt erhofft sich die DFL dadurch zusätzliche Einnahmen in Höhe von 2,5 bis 3 Milliarden Euro. Dem Vernehmen nach sollen die Investoren noch in dieser Woche weiterführende Informationen zu einem möglichen Einstieg erhalten.



Bayern wehrt sich gegen DFL-Vorgaben

Klar ist: Sollte ein Investor sich an der Bundesliga beteiligen, winkt den Vereinen frisches Kapitel. Nach „Sport BILD“-Informationen könnte es dennoch zu einem Zwist zwischen den Bayern und dem Ligaverband kommen. Grund: Die DFL möchten den Klubs vorschreiben, dass einen Teil des Geldes ausschließlich in die Infrastruktur fließt und nicht für andere Zwecke, wie z.B. für Spielertransfer ausgegeben wird.

Der FC Bayern wehrt sich gegen diesen Vorschlag. Oliver Kahn & Co. würden die frischen Millionen lieber in neue Stars investieren, um internationalen den Anschluss an die englischen Top-Klubs nicht zu verlieren und die Attraktivität der gesamten Bundesliga zu steigern.

Präsident Herbert Hainer hat zuletzt sehr deutlich gemacht, dass das deutsche Oberhaus mehr Stars benötigt: „Wenn der FC Bayern kein Geld mehr hätte, könnte er keine Spieler finanzieren, die höchsten Ansprüchen genügen – dann werden wir unattraktiver. Die Fans wollen Stars sehen. Der Sport lebt von Stars“, betonte dieser im „kicker“.

BVB-Boss Watzke soll vermitteln

Wie die „Sport BILD“ vermeldet, gibt es zwei Lager innerhalb der DFL. Während Vereine wie die Bayern und Darmstadt das frische Kapitel gerne in den Kader reinvestieren würden, machen sich Bayer Leverkusen und der FC St. Pauli beispielsweise dafür stark, dass dies nicht geschieht. Demnach hat man Angst, dass dadurch die Schere zwischen den Top-Klubs wie dem FC Bayern und dem Rest noch weiter aufgehen könnte.

Die DFL soll bereits an einem Kompromissvorschlag arbeiten: Klubs die nachweislich in den vergangenen Jahren in ihre Infrastruktur investiert haben, sollen die neuen Investoren-Gelder auch für andere Belange einsetzen dürfen, u.a. für neue Spieler.

Bevor man das Geld jedoch ausgibt, muss der Investoren-Deal erst über die Bühne gebracht. BVB-Boss und DFL-Aufsichtsratschef Hans Joachim Watzke soll in den kommenden Wochen als Vermittler zwischen den beiden Lagern agieren. Die DFL möchte gerne bis Ende Juni den Prozess erfolgreich abschließen. Dafür benötigt man allerdings eine Zweidrittel-Mehrheit aller Vereine, d.h. 24 der 36 Klubs müssten sich für einen Investoren-Einstieg aussprechen.

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