Erneut hat sich Lothar Matthäus zur Führungsetage des FC Bayern geäußert. Der Rekord-Nationalspieler stellte zwar klar, dass er eine Entlassung von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic derzeit nicht für sinnvoll hält, enthüllte aber gleichzeitig auch, dass Ehrenpräsident Uli Hoeneß seit Monaten unzufrieden mit den Bayern-Bossen ist.
In den vergangenen Tagen und Wochen hat Lothar Matthäus die Bayern-Bosse mehr als einmal für ihre Arbeit kritisiert. Nichtsdestotrotz hält der TV-Experte einen Rausschmiss der Funktionäre derzeit nicht für sinnvoll. „Ich glaube nicht, dass nach einem Trainerwechsel jetzt auch noch eine Führungskraft mitten in der Saison entlassen werden sollte“, schrieb Matthäus am Montag in seiner „Sky“-Kolumne. „Ich denke auch nicht, dass Karl-Heinz Rummenigge zurückkommt. Und es kann auch nicht die Lösung sein, dass Uli Hoeneß jetzt wieder den Verein an vorderster Front führt.“
Dennoch will der ehemalige Bayern-Profi erfahren haben, dass Hoeneß zurzeit keine gute Meinung über die Bayern-Bosse hat. Mehrere Menschen hätten Matthäus berichtet, „dass Uli mit der Besetzung, die er maßgeblich in der Chefetage installiert hat, seit vielen Monaten unzufrieden ist“, so der ehemalige FCB-Profi. Natürlich hätte Hoeneß die Macht damals eigenmächtig an die neue Führungsriege um Kahn und Co. abgegeben. „Aber wenn es in der Familie nicht gut läuft, dann kann man sich auch den Rat und die Weisheit des Oberhauptes mal zu Herzen nehmen“, findet der 62-Jährige.
Matthäus fühlt keine Genugtuung
Dass der FC Bayern nun immer tiefer und tiefer in eine Krise rutscht, nachdem der Rekord-Nationalspieler die Entscheidungen im Verein bereits zuvor mehrmals kritisch hinterfragt hatte und dafür ebenfalls attackiert worden war, sieht Matthäus nicht als tiefe innere Befriedigung. „Ich fühle mich jetzt durch die Pleiten und das Theater nicht bestätigt oder fühle Genugtuung. Ja, ich habe oft die Finger in die Wunde gelegt und Dinge, die ich beobachte, kritisiert und bemängelt. Das war nie böswillig oder gehässig von mir gemeint“.
Seine Kritik an der Führungsetage erneuerte Matthäus so auch am Montag. Aus Sicht des Experten sei die Bayern-Mannschaft in der Öffentlichkeit viel zu lange zu gut weggekommen. „Und zwar von allen Verantwortlichen. Ich will nicht permanent die alten Zeiten hochleben lassen. Aber Hoeneß ist früher oft und zurecht in die Kabine gekommen und nach schlechten Spielen war da die Hölle los. Spieler müssen damit zurechtkommen“, so Matthäus.