Tuchel ist genervt von der Müller-Debatte: „Da geht‘s auch ein wenig um Maßhalten!“

Vjekoslav Keskic
Foto: Getty Images

Thomas Müller musste zuletzt zwei Mal in Folge auf der Ersatzbank Platz nehmen und scheint seinen Stammplatz unter Thomas Tuchel verloren zu haben. Der 49-Jährige zeigte sich nach dem Liga-Spiel gegen Bremen sichtlich genervt von der anhaltenden Debatte rund um Müller und seine Rolle beim FC Bayern.



„Müller spielt immer“ hieß es lange Zeit beim FC Bayern. Schon unter Julian Nagelsmann war deutlich spürbar, dass dieses Credo keine Gültigkeit mehr in München hat. Auch Neu-Trainer Thomas Tuchel scheint sich nicht mehr an die einstige Marschroute von Louis van Gaal zu halten. In den letzten sechs Spielen durfte der 33-Jährige nur zwei Mal von Anfang an spielen. Der Offensiv-Allrounder musste sich u.a. auch im CL-Duell gegen Manchester City mit einer Reservistenrolle zufriedengeben. Tuchel erklärte damals, dass dies „keine typischen Thomas-Müller-Spiele“ waren.

So reagiert Tuchel auf die Müller-Debatte

Auch beim gestrigen 2:1-Erfolg gegen Werder Bremen wurde der Ur-Bayer erst Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt. Als Tuchel nach dem Spiel auf Müller und seine aktuelle Rolle beim FCB angesprochen wurde, zeigte sich der 49-Jährige sichtlich genervt: „Ich weiß gar nicht, ob man bei Bayern was auslöst oder bei Ihnen hier am Tisch? Wir haben in Mainz mit ihm gespielt, dann war er zuletzt zwei Spiele nicht in der Startformation, auch weil er die ganze Zeit Rückenprobleme mit sich rumschleppt“, betonte dieser im Gespräch mit „Sky“.

Tuchel wehrt sich gegen die Vorwürfe, wonach er Müller aussortiert hätte: „Das waren jetzt zwei Spiele und ihr Kollege fragt mich, ob ich das Karriereende von Thomas Müller einläute. Da geht‘s auch ein wenig um Maßhalten. Es waren zwei Champions-League-Partien dabei, das waren besondere Spiele.“

„Müssen uns alle daran gewöhnen, dass es solche Entscheidungen gibt“

Interessant ist: Tuchel deutete zeitgleich an, dass er auch in Zukunft gewillt ist solche unangenehmeren Personalentscheidungen zu treffen, auch wenn eine Bayern-Ikone wie Müller davon betroffen ist: „Der Respekt muss gewahrt bleiben, ich habe Riesen-Respekt vor Thomas Müller. Aber da geht es auch um Respekt gegenüber den Spielern, die beginnen. Es sitzen ja noch andere auf der Bank. Wir müssen uns alle daran gewöhnen, dass es solche Entscheidungen gibt.“

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