Mangel an Führungsspielern: Bayern möchte künftig mehr Mentalitätsspieler verpflichten

Nick Deutz
Foto: IMAGO

Im Zuge der aktuellen Kaderplanung sollen die Bayern-Bosse zu dem Entschluss gekommen sein, dass es der aktuellen Mannschaft an Mentalitätsspielern fehle. Bei der Suche nach Neuzugängen geht es demnach ab sofort nicht nur um fußballerische Qualitäten, sondern auch um den Charakter und die Führungsqualitäten.



Sowohl Medien als auch Fans werden die Transfer-Aktivitäten des FC Bayern in diesem Sommer mit Hochspannung verfolgen. Dass sich der Rekordmeister um einen neuen Mittelstürmer bemüht, gilt bereits als sicher. Die Münchner könnten darüber hinaus aber auch auf dem Transfermarkt aktiv werden, um einen weiteren defensiven Mittelfeldspieler zu verpflichten. Wenn es um die Betrachtung potenzieller Neuverpflichtungen geht, wollen die Klub-Verantwortlichen um Sportvorstand Hasan Salihamidzic aber nicht nur einzig und alleine auf die spielerischen Qualitäten ihrer Kandidaten schauen.

Wie die „tz“ berichtet, haben die Bayern-Bosse nämlich einen Mangel an Führungsspielern in der Mannschaft ausgemacht. In internen Gesprächen sollen die Verantwortlichen demnach zu der Meinung gekommen sein, dass es zur Stärkung der Mannschaft nicht nur auf große Namen, Technik und Taktik ankommt – sondern auch darauf über seine Grenzen hinauszugehen und alles für den Verein und seine Mitspieler zu geben.

Geht es auch um das „Mia san Mia“-Gefühl?

Ein positives Beispiel aus dem vergangenen Transfer-Sommer könnte hierbei die Verpflichtung von Matthijs de Ligt sein. Der Niederländer hat sich bei den Bayern sofort als Abwehrboss etabliert und besticht durch eine generell positive Einstellung und Mentalität auf dem Platz. Mehr Spieler mit einer vergleichbaren Gier, könnten dem Rekordmeister dazu verhelfen, wieder dominanter auf der internationalen Bühne aufzutreten.

In diesem Zusammenhang geht es bei den Münchnern auch immer wieder um das viel beschworene „Mia san Mia“-Gefühl. FCB-Legende Sepp Maier hatte erst vor kurzem kritisiert, dass sich nicht mehr so viele Spieler wie einst mit dem Verein identifizieren würden. „Ich weiß nicht, ob ‚mia san mia‘ noch zeitgemäß ist. Früher war das anders. Es hat mit Identifikation zu tun, mit Treue und Demut gegenüber dem Verein. Und auch mit einem gewissen Selbstvertrauen“, sagte der ehemalige Torwart.

Ein Großteil des aktuellen Kaders hätte aus seiner Sicht diese Einstellung nicht. Neben Thomas Müller und Manuel Neuer könne „vielleicht noch Joshua Kimmich“ das oft zitierte Motto des Vereins für sich beanspruchen, denn „ich muss auch zu diesen Wörtern stehen“, findet Maier.

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