Verzichtet Tuchel auf einen echten Mittelstürmer? Bayern diskutiert zwei Offensivmodelle

Vjekoslav Keskic

Die Verantwortlichen beim FC Bayern haben zuletzt sehr deutlich gemacht, dass man im Sommer personell nochmals nachlegen möchte in der Offensive. Demnach sucht man händeringend einen neuen Mittelstürmer, einen echter Neuner. Aktuellen Medienberichten zufolge ist Thomas Tuchel diesbezüglich allerdings noch ein wenig zurückhaltend.



Der FC Bayern wurde in den vergangenen Wochen mit einer Vielzahl an Stürmern im Verbindung gebracht. Vor allem die Namen Victor Osimhen, Harry Kane und Randal Kolo Muani wurden zuletzt hoch gehandelt an der Isar.

Wie „SPORT1“ berichtet, gestaltet sich die Suche nach einem neuem Angreifer aber alles andere als einfach. Dies liegt u.a. daran das echte Mittelstürmer wie Osimhen (zu teuer) oder Kane (tendiert zum Verbleib in England) im Sommer nicht realisierbar sind für den Rekordmeister. Eintracht-Stürmer Kolo Muani entspricht zudem nicht ganz dem Profil des klassischen Mittelstürmers.

„Es gibt das Beispiel Arsenal“

Laut dem TV-Sender hat der 49-Jährige noch keine finale Entscheidung getroffen, wie die Bayern in der kommenden Saison taktisch agieren werden. Demnach diskutieren die Verantwortlichen an der Säbener Straße derzeit zwei Modelle für die Offensive: Ein 4-2-3-1-System mit einem klassischen Mittelstürmer, welches man jahrelang sehr erfolgreich mit Robert Lewandowski praktiziert hat, oder ein Doppelspitze ohne echten Neuner. Letzteres wäre vor allem dann eine Option, wenn man den Zuschlag bei Kolo Muani erhalten würde, da der Franzose gerne Mal auf die Flügel ausweicht. Diese Variante wäre auch für Youngster Mathys Tel förderlich, da dieser vermutlich deutlich mehr Einsatzzeiten erhalten würde.

Tuchel wollte sich zuletzt nicht festlegen, welches System er präferiert. Der FCB-Coach betonte, dass derzeit „alle diese eine Neun“ suchen. Das alternative System funktioniert aber auch: „Es gibt das Beispiel Arsenal, gerade in England auf dem allerhöchsten Niveau. Die verteilen die Torquote auf mehrere Spieler, sehr viele haben, 14, 15 oder 16 Tore.“

Tuchel lässt sich alle Optionen offen

Auch die Bayern haben nach dem Weggang von Lewandowski versucht das Kollektiv in den Vordergrund zu stellen und die Last auf mehrere Schultern zu verteilen. Mit Blick auf die vergangenen Monate war dies nur bedingt erfolgreich.

Interessant ist allerdings: Tuchel möchte der Doppelspitze allen Anschein nochmals eine Chance geben: „Wenn wir noch eine Weile zusammen sind und eine Vorbereitung zusammen haben, sind wir auch in der Lage, uns Torchancen herauszuspielen.“

Nach „SPORT1“-Informationen werden die Bayern erst im Juni/Juli eine Entscheidung treffen. Klar ist: Tuchel & Co. werden dabei auch abwägen, welche Spieler im Sommer für die Sturmposition verfügbar sind.

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