FC Bayern vs. BVB: Der Klassiker im Head-to-Head-Vergleich
Bayern gegen Dortmund – Dieses Spiel elektrisiert die Fans nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Heute Abend (18:30 Uhr, live bei Sky) ist es wieder so weit und der BVB ist zu Gast in der Allianz Arena. Mit 13 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer werden die Westfalen wohl kein Wort mehr in Sachen Meisterschaft mitreden können, Zählbares brauchen sie im Kampf um die CL-Plätze trotzdem. Aber auch der FC Bayern sollte sich angesichts des geschmolzenen Vorsprungs auf Leipzig keinen weiteren Patzer mehr leisten. Wir machen einen Direktvergleich, um euch zu zeigen, wer wo besser aufgestellt ist.
Tor:
Zwar hinkt der FC Bayern bei 32 Gegentreffern seinen eigenen Ansprüchen weit hinterher, hat es aber Manuel Neuer zu verdanken, dass es nicht noch mehr sind. Auch die Punkteausbeute wäre mit Sicherheit eine andere, wenn Neuer sich von den Fehlern seiner Vorderleute in dieser Saison angesteckt hätte. Doch der Keeper zeigt gewohnt starke Leistungen und bügelt Unachtsamkeiten der Abwehr mit teilweise sensationellen Paraden aus. Im kicker glänzt er als bester Torwart mit einem Notenschnitt von 2,72.
Dortmunds Marwin Hitz stabilisiert sich ebenso von Spiel zu Spiel. Seit dem 19. Spieltag hat der Schweizer seinen Landsmann Roman Bürki aus dem Kasten verdrängt (teilweise auch wegen einer Verletzung Bürkis) und zeigt nach anfänglichen Schwierigkeiten starke Leistungen. Im DFB-Pokal gegen Gladbach am Dienstag (1:0 BVB) war er einer der Garanten für das Lösen des Halbfinal-Tickets.
Dennoch hat Neuer aufgrund seiner spielerischen Fähigkeiten und seiner Erfahrung im Torwart-Duell die Nase vorne.
Vorteil Bayern: FCB 1:0 BVB
Abwehr:
Die Spiele des FC Bayern in dieser Saison garantieren Spektakel. Bereits 99 Tore fielen in den 23 BL-Spielen mit FCB-Beteiligung, was auch zu einem großen Teil an der löchrigen Defensive des Rekordmeisters liegt. Das letzte Mal gab es vor 12 Jahren unter Jürgen Klinsmann eine ähnliche Gegentorflut. Das Muster ist dabei oft dasselbe und die gegnerischen Spieler haben es viel zu einfach, in Abschlusssituationen zu kommen. Allerdings muss man auch sagen, dass es in der Rückrunde deutlich besser läuft. Nur Wolfsburg (0 Gegentore), Frankfurt (6), Leipzig (6) und Union (5) wurden seltener bezwungen als die Roten (7).
Wenn kein weiterer Spieler ausfällt, hat Flick seine Viererkette gefunden. Im Zentrum werden wie gewohnt Boateng und Alaba verteidigen, auf links hat Davies wieder Vorteile gegenüber Hernández. Süle, zuletzt mit ansprechenden Leistungen gegen Lazio und Köln, ersetzt wohl weiterhin Pavard (Rückstand nach Corona-Infektion).
Ähnliches kristallisiert sich auch beim BVB heraus. Mit 31 Gegentoren kassierten sie nur eins weniger als die Münchner. Ein Aufwärtstrend ist aber deutlich erkennbar, die letzten drei Partien konnten alle zu null gewonnen werden. Dortmund-Coach Edin Terzic hat mit Guerreiro, Hummels, Can und Morey in diesen Spielen auch immer dieselbe Viererkette aufgeboten, was die Stabilität deutlich erhöht hat. Doch genau hier liegt der Hund begraben: Guerreiro droht für das Top-Spiel auszufallen, und wird wohl durch Nico Schulz ersetzt.
Wenn Guerreiro fit bleibt, haben die Außenverteidiger des BVB wohl einen kleinen Vorteil. In der Innenverteidigung nehmen sich die Kontrahenten derzeit nicht viel.
Vorteil Dortmund: FCB 2:2 BVB
Mittelfeld:
Durch die Rückkehr von Thomas Müller in die Startelf kann Hansi Flick wieder auf seine angestammte zentrale Achse bauen. Zusammen mit den beiden Sechsern Kimmich und Goretzka und Müller auf der zehn kann Hansi Flick auf ein Trio bauen, dass in dieser Form europaweit seinesgleichen sucht. Thomas Müller ist nach Scorerpunkten der beste Mittelfeldspieler der Bundesliga (10 Tore, 11 Assists), Goretzka ist seiner Corona-Rückkehr in bestechender Form (u.a. drei Vorlagen gegen Köln) und Kimmich ist der Dirigent des ganzen Orchesters.
Aber auch der BVB überzeugt durchaus mit Talent und Durchschlagskraft in der Zentrale. Seit dem Ausfall von Witsel finden Delaney und Dahoud immer besser zueinander. Gegen die Bayern stellt sich nur die Frage, ob Bellingham als defensivere Variante starten wird. Da Reyna gegen Gladbach im Pokal aber gar nicht zum Einsatz kam, spricht das wohl für die offensivere Variante mit dem US-Amerikaner.
So oder so muss man sagen, dass der FC Bayern hier trotzdem einen klaren Vorteil hat.
Vorteil Bayern: FCB 3:2 BVB
Angriff:
Mit Bayern und Dortmund treffen die besten Offensivreihen der Bundesliga aufeinander. 67 Tore konnte der Rekordmeister in dieser Saison bisher erzielen, Dortmund kommt auf 48. Das liegt natürlich vor allem an den beiden Topstürmern Lewandowski und Haaland. Unfassbare 28 Tore erzielte der Pole in dieser BL-Spielzeit, sein talentierter Konkurrent kommt auf starke 17 Tore und liegt damit hinter André Silva (18) auf Platz 3 in der Torjägerliste.
Doch nicht nur die „Neuner“ der beiden Teams zeigen sich fürs Toreschießen verantwortlich. Bei Bayern spielen auch die Außenspieler eine große Rolle. Trotz längeren Ausfallzeiten kommen Coman (12), Sané (11) und Gnabry (9) auf beachtliche Scorerwerte.
Auf Dortmunder Seite ist Jadon Sancho der gefährlichste Mann nach Erling Haaland. Kein anderer BVB-Spieler hat mehr Torvorlagen in dieser Saison geliefert als der Engländer (11). Beim 3:0 gegen Bielefeld stellte er zudem einen neuen Rekord auf. Seit Datenerfassung war kein Spieler jünger beim Erreichen der 50-Assists-Marke als Sancho. Dazu benötigte er zudem nur 99 BL-Spiele, was ebenfalls Rekord ist.
Mit Marco Reus auf der rechten Seite hat der BVB zudem einen Spieler, der zwar schon formstärker war, aber immer noch in der Lage ist, ein Spiel mit einer Aktion zu entscheiden.
Vorteil keiner: FCB 4:3 BVB