Bedingt durch den Rauswurf von Sportvorstand Hasan Salihamidzic müssen die Bayern in der laufenden Transferperiode „etwas improvisieren“. Während früher der Bosnier als Chefkaderplaner hauptverantwortlich für die Neuzugänge war, hat der FCB diesen Sommer eine „Transfer Taskforce“ ins Leben gerufen. Zeitgleich hat Cheftrainer Thomas Tuchel deutlich mehr Einfluss bei den Transferplanungen. Aus Sicht von Dietmar Hamann gehen die Bayern damit ein großes Risiko ein.
Tuchel hat aktuell deutlich mehr Mitspracherechte beim FC Bayern als ein „klassischer Trainer“ und dessen Vorgänger an der Isar. Der 49-Jährige agiert derzeit wie ein Manager in der englischen Premier League. Heißt: Tuchel schlägt potenzielle Neuzugänge vor und führt selbst aktiv Gespräche mit den Spielern. Ein klares Indiz dafür ist u.a. die Tatsache, dass die Bayern sich diesen Sommer mit zahlreichen Spielern aus der EPL beschäftigen (Declan Rice, Harry Kane, Kyle Walker, Kalvin Phillips). Tuchel gilt als großer Fan der Premier League und kennten sich durch seine Zeit beim FC Chelsea bestens aus auf der Insel.
„Das sind unruhige Zeiten bei den Bayern“
Laut dem TV-Experten Dietmar Hamann haben die Bayern Tuchel mit zu viel Macht ausgestattet: „Die Bayern bewegen sich im Moment auf dünnem Eis. Ob das gut geht, da habe ich meine Zweifel“, erklärte dieser im Gespräch mit der Heilbronner Stimme.
Vor allem die Tatsache, dass Tuchel so viele Mitspracherechte bei den Transfers hat, sieht Hamann kritisch: „Es birgt eine Gefahr, wenn er Spieler holt, weil man nicht weiß, wie lange er da ist. Das sind unruhige Zeiten bei den Bayern. Wenn du dem Trainer mehr Macht gibst, besteht die Gefahr, dass er im Winter nicht mehr da ist“, so der Ex-Bayern-Spieler.
In der Vergangenheit gab es beim FC Bayern immer wieder Probleme in Sachen Kaderplanung. Dies war u.a. ein Grund, warum Hansi Flick 2021 den Rekordmeister vorzeitig verlassen hat. Dieser hatte damals ebenfalls mehr Mitspracherechte eingefordert.