Bayerns Wechselpanne gegen den SC Freiburg könnte ein Nachspiel für die Münchner haben. Wie der SC Freiburg am Montag bekannt gab, wird man Protest gegen die Spielwertung einlegen.
Beim 4:1-Sieg der Bayern am vergangenen Samstag standen kurz vor dem Ende der Partie, beim Spielstand von 3:1 für den FCB, für knapp 15 Sekunden 12 Spieler der Münchner auf dem Feld. Viele Fans, Medien und Experten haben im Anschluss gefordert, dass der DFB-Kontrollausschusses ermittelt und dazu wird es nun kommen. Grund: Der SC Freiburg legt Protest gegen die Spielwertung ein. Damit wird die Wechselpanne weiter untersucht.
Freiburg will Wechselfehler sportrechtlich bewerten lassen
Im Rahmen einer Mitteilung äußerten sich die Breisgauer wie folgt dazu: „Die Verantwortlichen des Sport-Club Freiburg e.V. haben sich in einem intensiven und äußerst differenzierten Abwägungsprozess über das weitere Vorgehen nach dem Wechselfehler des FC Bayern München (…) beraten. Der Vorstand sich nach intensiven Gesprächen auf unterschiedlichen Ebenen und einer juristischen Prüfung dazu entschieden, Einspruch gegen die Wertung des Spiels einzulegen.“
Der Klub befindet sich eigenen Aussagen zufolge in einem „unverschuldeten Dilemma“. Der Sport-Club selbst hätte keinen Anteil an den Geschehnissen rund um den Wechselvorgang gehabt. „Dennoch zwingt uns die Rechts- und Verfahrensordnung des DFB formal in eine aktive Rolle, um die Vorgänge rechtlich überprüfen zu lassen.“
Maßgeblich für die Entscheidung, Einspruch einzulegen, seien folgende Punkte:
- Schaffung der Möglichkeit für das Sportgericht, die hier aufgetretenen Fragestellungen rund um den Wechselfehler des FC Bayern München sportrechtlich zu bewerten und zu beantworten.
- Schaffung zukünftiger Rechtssicherheit in vergleichbaren Fällen auch für andere Clubs.
- Konsistentes Handeln des SC Freiburg bei Regelverstößen ganz unabhängig von der konkreten Wettbewerbssituation.
- Wahrnehmung der Gesamtverantwortung für den Verein in wirtschaftlicher als auch sportlicher Hinsicht und unter Berücksichtigung der Interessen der Anspruchsgruppen.
- Rechtliche Erfolgsaussichten im sportgerichtlichen Verfahren in Verbindung mit den bestehenden Treuepflichten des Vorstands gegenüber dem Verein und sich stellenden Haftungsfragen.
Falsche Rückennummer von Coman sorgt für Konfusion
Grund für den Wechselfehler: Bayerns Teammanagerin Kathleen Krüger hat die falsche Rückennummer von Kingsley Coman an den vierten Offiziellen weitergegeben, weshalb der Franzose den Platz nicht verlassen hat. Schiedsrichter Christian Dingert äußerte sich nach dem Spiel wie folgt dazu: „Der Spieler Coman mit der Nummer 11 hat sich nicht angesprochen gefühlt in dem Moment. In Abklärung zwischen Bayern und dem Vierten Offiziellen wurde das dann versäumt, dass der Spieler Coman das Feld verlassen hat.“
Welche Konsequenzen drohen den Bayern?
Mit Blick auf das geltende Regelwerk drohen den Bayern jedoch keine wirklichen Konsequenzen. Dieses besagt, dass „wenn ein ausgewechselter Spieler oder des Feldes verwiesener Spieler oder eine Drittperson das Spielfeld betritt, muss der Schiedsrichter: das Spiel unterbrechen, die Person vom Spielfeld weisen und nachdem das Spiel unterbrochen wurde eine entsprechende Disziplinarmaßnahm ergreifen.“
Heißt im Klartext: Kingsley Coman hätte mit einer gelben Karte bestraft werden müssen. Zahlreiche Schiedsrichter-Experten haben in den vergangenen Tagen bereits betont, dass Freiburg keine wirklichen Erfolgsaussichten hat die offizielle Spielwertung zu kippen, da das Regelwerk keine andere Strafe für solch einen Fall vorsieht.