Der Kurztrip der Bayern-Stars nach Ibiza sorgt derzeit für viel Aufsehen in München und in der Bundesliga. Die Verantwortlichen an der Isar haben den überraschenden Ausflug als „teambildende Maßnahme“ bezeichnet, der vorab mit dem Klub abgestimmt war. Aktuellen Meldungen zufolge sind aber zahlreiche FCB-Spieler überhaupt gar nicht erst mitgeflogen.
Sportvorstand Hasan Salihamidzic erklärte gestern gegenüber „SPORT1“: „Vergangene Woche haben uns die Spieler darüber informiert, dass sie die beiden trainingsfreien Tage in der Gruppe auf Ibiza verbringen möchten. Wir haben das als Team-bildende Maßnahme akzeptiert.“ Demnach wird die Mannschaft bis Dienstag in Spanien verweilen und im Anschluss die Vorbereitung für das kommende Bundesliga-Spiel gegen Stuttgart aufnehmen.
Der Ibiza-Trip kommt zu einem äußerst ungewöhnlichen Zeitpunkt, da die Saison noch nicht beendet ist und sich die FCB-Profis, nach Meinung der eigenen Fans, nach der 1:3-Niederlage gegen Mainz solch einen Sonderurlaub nicht wirklich verdient haben.
Neuer, Müller & Co. sind in München geblieben
Wie die „BILD“ berichtet, haben sich aber nicht alle Bayern-Spieler auf dem Weg nach Ibiza begeben. Mit Manuel Neuer, Sven Ullrich, Thomas Müller, Kingsley Coman, Dayot Upamecano, Bouna Sarr und Niklas Süle sind insgesamt sieben Profis in München geblieben. Mit Blick auf den aktuellen Profi-Kader, der aus rund 24 Spielern besteht, sind somit knapp 30 Prozent der Spieler zuhause geblieben. Mit Neuer fehlt zudem der Kapitän, auch Müller ist Vize-Kapitän. Nach „BILD“-Informationen hat Neuer einen privaten Termin. Müller hingegen ist noch erkältet und fiel am vergangenen Wochenende krankheitsbedingt aus.
Klar ist: Der Begriff „teambildende Maßnahme“ trifft nicht wirklich zu, wenn 7 von 24 Spielern nicht mit dabei sind. Zumal man durchaus die Fragen stellen kann, warum man solch eine Maßnahme zum Saisonende durchführt, im laufenden Liga-Betrieb, und nicht im Sommer, in der Vorbereitung auf die neue Saison, wenn unter Umständen auch neue Spieler mit an Bord sind.
„Ich würde so etwas auf jeden Fall nicht erlauben“
Neben den eigenen Bayern-Fans gibt es auch aus der Bundesliga kritisch Stimmen. Vor allem Hertha-Coach Felix Magath hat für den Ibiza-Trip der Bayern kein Verständnis. Die Berliner stecken zwei Spieltage vor Ende der Saison mitten im Abstiegskampf und können noch vom VfB Stuttgart abgefangen werden, jenes Team, welches am Samstag in der Münchner Allianz Arena gastiert.
Magath hatte bereits nach der Mainz-Niederlage den Münchnern eine indirekte Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen und legte nun nochmals nach: „Ich habe das eben gelesen. Was soll ich dazu sagen? Englische Teams machen das schon lange, aber ich weiß nicht, ob es da solche Ergebnisse gibt. Ich würde so etwas auf jeden Fall nicht erlauben, so etwas käme mir nicht in den Sinn. Mal sehen, wie es weitergeht. Einmal ist eine Meisterfeier ja verständlich, aber nicht drei Wochen lang“, betonte dieser gegenüber der „BILD“.