Das Experiment Dreierkette beim FC Bayern ist (vorerst) gescheitert
Aufgrund der beiden Gelbsperren von Jerome Boateng und Benjamin Pavard, ließ sich Bayern-Trainer Hansi Flick gegen Paderborn dazu hinreißen das Experiment Dreierkette mit Joshua Kimmich als Innenverteidiger auszuprobieren. Wirklich funktioniert hat das jedoch nicht, die neuformierte FCB-Defensive präsentierte sich nicht immer sattelfest.
Vollkommen überraschend setzte Hansi Flick gestern Abend, beim 3:2-Erfolg gegen den SC Paderborn 07, auf eine neue Abwehrformation und wäre damit beinahe gescheitert. Der 54-jährige entschied sich erstmals unter seiner Führung für eine neue taktische Formation in der Abwehr und beorderte Joshua Kimmich in die Innenverteidigung. Gemeinsam mit David Alaba und Lucas Hernandez bildete der 25-jährige eine Dreiekette, bei denen die beiden etatmäßigen Außenverteidiger (Davies und Odriozola) deutlich offensiver agierten.
Wirklich sattelfest wirkte die bayerische Defensive gegen das Tabellen-Schlusslicht jedoch nicht. Was Flick nach dem Spiel jedoch nicht überraschte: „Wir haben auf Dreierkette umgestellt. Es ist klar, dass da nicht immer alles wunderbar klappt.“
Kapitän Manuel Neuer kommentierte die taktische Umstellung nach dem Spiel wie folgt: „Wir mussten umstellen, auch aufgrund der Gelbsperren. Da war eine andere Mannschaft auf dem Platz, eine andere taktische Formation. Es war klar, dass wir nicht unser Spiel so fortsetzen können, wie in den letzten Wochen.“
Während man in der ersten Hälfte laut Flick noch wenig zugelassen hat, tat sich seine Mannschaft im zweiten Abschnitt deutlich schwerer und war anfälliger gegen die schnellen Paderborner-Konter. Vor allem Alvaro Odriozola, der auf der rechten Seite eher als offensiver Flügelspieler agierte, hatte sichtliche Anlaufschwierigkeiten bei seinem Startelf-Debüt für den FC Bayern und wurde folgerichtig in der 63. Minute für Coman ausgewechselt. Aus Sicht von Flick war dies am Ende unter anderem entscheidend für den Ausgang des Spiels: „Als Gnabry und Coman auf den Flügeln waren, war mehr Schwung und Gefährlichkeit da, das hat uns sehr gut getan.“
Die Dreiekette ist sicherlich nicht die präferierte Abwehrformation von Flick, doch vor allem gegen tiefstehende Mannschaften ist das durchaus ein probates Mittel. Es wird spannend zu sehen ob der Bayern-Cheftrainer nochmals darauf zurückgreifen wird. Vorerst ist das Experiment gescheitert.