Lange hat Noussair Mazraoui gemotzt über zu wenige Einsatzzeiten. Nun zeigte der Marokkaner in der Vorbereitung und dem ersten Bundesligaspiel wozu er fähig ist. Haben die Bayern sein großes Talent nicht erkannt bzw. unterschätzt.
Er will kein Backup mehr sein. Er traut sich mehr zu und will nicht mehr nur als Ergänzungsspieler auf der Bank Platz nehmen. Überwiegend wahrgenommen wurde Noussair Mazraoui in seiner ersten Bayern-Saison nur für Interviews, in denen er seine Unzufriedenheit über seine Zweitrolle publik machte. Bisher war Benjamin Pavard gesetzt bei den Trainern Nagelsmann und Tuchel. Doch der Franzose will unbedingt weg und mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die Bayern nachgeben. Somit wird die Position frei.
Nur in Ansätzen konnten die Bayern-Fans bisher sehen, welches Potential in dem Nordafrikaner steckt. Zwanzig Pflichtspieleinsätze, davon viele Einwechslungen, sind eine mäßige Bilanz. Wie so viele Rohdiamanten bei Topvereinen fühlte sich der Marokkaner geblockt und kam kaum zum Zug.
Der Rechtsverteidiger zeigt nun immer mehr was er kann! Im Supercup-Spiel hatte er, bis auf den verschuldeten Elfer, viele gute Aktionen. Auch im sehr erfolgreichen Bundesliga-Auftaktspiel bei Werder Bremen (4:0) machte er auf der rechten Seite viel Dampf nach vorne. Schon bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar spielte der Verteidiger stark. Kein Wunder: Dort hat er ein besseres Standing. In der Nationalelf ist er absolut gesetzt.
Mazraoui auf dem Sprung zum Stammspieler
Mazraoui ist schnell, passsicher, kombinationsstark, hat einen guten Abschluss und ist für einen Verteidiger sehr technisch versiert. Und man darf nicht vergessen: Der 25-Jährige ist im besten Fußball-Alter, noch entwicklungsfähig, kam ablösefrei von Ajax Amsterdam und dürfte zudem im niedrigen Gehaltsbereich liegen. Bei den Holländern durchlief er im Jugendbereich die Fußballschule, die immer noch als eine der besten Europas gilt.
Einzige Schwächen: Den Torschuss mit links umgeht er oft. Und er könnte mehr und präzisere Flanken schlagen. Der Rechtsverteitiger geht zu selten auf die Grundlinie.
Der Stand der Dinge ist, dass der französische Weltmeister Pavard seinen Wechsel erzwingen wird. Es gab zu viele freche Provokationen in den letzten Wochen in Richtung Vereinsführung. Immer konkreter wird ein Wechsel zu Inter Mailand. Bekommt Mazraouir dann mehr Minuten oder wird ihm erneut ein bekannterer Spieler vor die Nase gesetzt? Wird der Bankspieler nun durchstarten? So manche Fans würden es sich wünschen…