Hart erkämpfter Arbeitssieg gegen Essen: FCB Frauen bauen ihre Heimserie weiter aus
Am Sonntagnachmittag feierten die FC Bayern Frauen einen 2:0 (1:0)-Arbeitssieg gegen die SGS Essen. Mit dem Sieg gegen den Tabellenzehnten konnten die Münchnerinnen nicht nur ihre Heim-Serie weiter ausbauen, sondern bleiben in der Tabelle auch weiterhin am VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt dran.
Vor 1.280 Zuschauern am FC Bayern Campus schickte Bayern-Coach Alexander Straus seine Mannschaft erneut im bewährten 4-2-3-1-System auf den Rasen. Zudem nahm der Norweger im Vergleich zum UWCL-Spiel beim FC Barcelona gleich zwei Änderungen in der Startelf vor. Einerseits ersetzte Saki Kumagai die gelbgesperrte Georgia Stanway im Mittelfeld. Andererseits feierte Sydney Lohmann ihr Startelf-Comeback verdrängte die junge Franziska Kett vorerst auf die Ersatzbank.
Lina Magull bringt die Bayern in Front
Es war ein sehr verhaltener Beginn von beiden Mannschaften am FC Bayern Campus. Zwar übernahmen die Bayern von Beginn an die komplette Spielkontrolle, allerdings verteidigte die SGS Essen sehr kompakt, sodass die Münchnerinnen nur in wenige aussichtsreiche Abschlusssituationen kamen. Zudem merkte man der Mannschaft von Trainer Alexander Straus die kräftezehrende englische Woche an, welche sich auch über weite Strecken der Partie widerspiegelte. Beispielsweise wirkten die Münchnerinnen teilweise schon fast ideenlos und bekamen kein Tempo in ihr Spiel.
Die erste richtig gute Gelegenheit der Partie erspielten sich die Bayern nach einer gespielten halben Stunde durch Lina Magull, welche gleichzeitig auch die Führung für die Münchnerinnen markierte. So dribbelte die Innenverteidigerin Glodis Viggosdottir in Richtung des Essener Strafraums und spielte den Ball auf Lea Schüller. Die deutsche Nationalspielerin schaltete gedankenschnell und steckte das Spielgerät direkt auf die gestartete Lina Magull durch. Die FC Bayern-Kapitänin ließ sich nicht zweimal bitten und legte den Ball überlegt zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung an der Essener Schlussfrau Sophia Winkler vorbei.
Der 1:0-Führungstreffer spielte den Münchnerinnen in die Karten, sodass die Essenerinnen für wenige Minuten ihre defensive Kompaktheit verloren. So drängten die Bayern auf das zweite Tor und erspielten sich in der 33. Spielminute eine aussichtsreiche Doppelchance durch Lea Schüller und Saki Kumagai. Diesmal flankte Sydney Lohmann aus dem rechten Halbfeld in den Sechzehner, wo zunächst Lea Schüller mit ihrem Kopfball an der SGS-Torhüterin Winkler scheiterte. Allerdings fiel der abgewehrte Ball genau vor die Füße von Saki Kumagai, die mit ihrem Nachschuss nur den linken Pfosten traf. Doch der Nachschuss von Kumagai hätte im Nachhinein wahrscheinlich nicht gezählt, da hier eine mögliche Abseits-Position der Japanerin vorlag. Diese Doppelchance war gleichzeitig auch die letzte hochkarätige Torchance in der ersten Halbzeit, sodass die Unparteiische Karoline Wacker beide Mannschaften in die Kabinen schickte.
Franziska Kett macht den Deckel drauf
Zu Beginn des zweiten Durchgangs verzichteten beide Trainer vorerst auf personelle Veränderungen und so gestaltete sich das Spielgeschehen ähnlich wie in den ersten 45 Minuten. So gab die Mannschaft von Trainer Alexander Straus weiterhin das Tempo vor und ließen Ball sowie Gegner laufen. Allerdings taten sich die Münchnerinnen auch in der zweiten Halbzeit weiterhin schwer und kamen nicht mehr so gefährlich vor das Essener Tor.
Trotz der knappen Führung für den FC Bayern gestaltete sich die Partie weiterhin offen und das merkte auch der SGS-Trainer Markus Högner, der nach knapp 70 gespielten Minuten gleich dreimal wechselte. Diese personellen Veränderungen beflügelte das Essener Spiel und so erspielte sich die SGS einige Halbchancen. Beispielsweise kam Antonia Baaß nach einem sehenswerten Solo aus zentraler Position zum Abschluss. Allerdings bekam die Stürmerin keinen wirklichen Druck in ihren Schuss, sodass dieser kein Problem für Bayerns Schlussfrau Mala Grohs darstellte.
Je länger es bei der Ein-Tore-Führung für die Münchnerinnen blieb, desto offener gestaltete sich auch die Schlussviertelstunde. So spielte die SGS weiter nach vorne, was gleichzeitig auch Räume für die Bayern schaffte. Beispielsweise kam Sydney Lohmann nach einem sehenswerten Dribbling von der eingewechselten Emelyne Laurent aus zentraler Position zum Abschluss. Doch die deutsche Nationalspielerin scheiterte mit ihrem Abschluss aus ca. 18 Metern erneut an SGS-Torhüterin Winkler. In der 90. Spielminute wurde dann offensivere Ausrichtung von der SGS Essen bestraft und die ebenfalls eingewechselte Franziska Kett erzielte ihr zweites Saisontor. Und so ist es passiert: Nach einem temporeichen Konter über Klara Bühl gelangte der Ball über Umwege zu Linda Dallmann, die den Ball instinktiv auf die besser postierte Kett durchsteckte. Die 18-Jährige behielt vor dem Tor die Ruhe und schob das Spielgerät überlegt zum 2:0-Endstand ein.
„Es ist immer schwer gegen einen Gegner, der tief steht“
Nach dem Schlusspfiff zeigten sich die Münchnerinnen in Persona von Sarah Zadrazil erleichtert über die wichtigen drei Punkte: „Mit dem 2:0 sind wir natürlich zufrieden. Wir haben es gut gemacht und sind die Wege gegangen, die wehtun. Es ist immer schwer gegen einen Gegner, der tief steht. Wir haben uns lange Zeit schwergetan, Lösungen zu finden. Essen hat das gut gemacht und leidenschaftlich verteidigt. Aber wir sind einfach froh über die drei Punkte.“
Nach der kräftezehrenden englischen Woche hat die Mannschaft von Trainer Alexander Straus nun ein paar mehr Tage für die Regeneration und Vorbereitung auf den nächsten Gegner. Diese Zeit werden die Münchnerinnen nämlich auch sicherlich brauchen, da es am kommenden Freitag zum schwierigen Auswärtsspiel nach Sinsheim geht. Anstoß im Dietmar-Hopp-Stadion gegen die TSG Hoffenheim ist am kommenden Freitag, den 2. Dezember, um 19:15 Uhr.