Flick steht vor dem Aus: Geht nun alles ganz schnell mit Nagelsmann und dem DFB?

Vjekoslav Keskic
Foto: IMAGO

Die deutsche Nationalmannschaft hat am Samstagabend eine herbe 1:4-Klatsche gegen Japan kassiert. Für das DFB-Team war es bereits die dritte Niederlage in Folge. Der Druck auf Hansi Flick wird immer größer. Aktuellen Meldungen zufolge steht der 56-Jährige kurz vor dem Aus. Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann gilt als Top-Favorit für dessen Nachfolge.



„Wir sind alle ein wenig unter Schock“, betonte Rudi Völler nach der 1:4-Niederlage gegen Japan gestern Abend in Wolfsburg. Der DFB-Direktor sprach von einer „schmerzvollen Blamage“. Angesprochen auf die Zukunft von Hansi Flick zeigte sich der 63-Jährige sehr zurückhaltend und vermied ein klares Bekenntnis: „Wir sollten alle mal ein bisschen in uns gehen und überlegen, wie's weitergeht. Mal gucken.“

Ein Trainerwechsel vor dem bevorstehenden Länderspiel gegen Frankreich am kommenden Dienstag ist sehr unwahrscheinlich. Klar ist jedoch: Flick hat nicht nur bei den Fans sämtlichen Kredit verspielt, auch die Verantwortlichen in Frankfurt beschäftigen sich aktiv mit einem Rauswurf, wie die „BILD“ bereits vor den Länderspielen gegen Japan und Frankreich berichtet hat. Die beiden Duelle galten DFB-intern als letzte Gelegenheit für Flick das Ruder vor der Heim-Europameisterschaft 2024 umzureißen.

„Ich bin der richtige Trainer!“

Flick selbst ist nach wie vor davon überzeugt, dass er der richtige Mann für das Amt sei: „Mein Trainerteam und ich versuchen alles, um die Mannschaft gut vorzubereiten. Da kann ich nur dazu sagen: Ich finde, wir machen das gut und ich bin der richtige Trainer!“. Der erfahrene Coach weiß jedoch, wie das Geschäft läuft: „Ich glaube es, aber ich weiß, dass im Profifußball sehr viel Dynamik drinnen ist. Und ich kann nicht absehen, was ansonsten noch kommt.“

Wer Flick als DFB-Trainer beerben könnte

Sollte man sich beim DFB tatsächlich dazu entscheiden die Reißleine zu ziehen, gibt es aktuell nur wenige Optionen. Neben Matthias Sammer und Rudi Völler, die bereits für den Verband aktiv sind, gelten vor allem Oliver Glasner und Julian Nagelsmann als Top-Kandidaten. Beide sind derzeit ohne Job und wären sofort verfügbar. Jürgen Klopp, der in den vergangenen Jahren immer wieder als Bundestrainer gehandelt wurde, steht beim FC Liverpool unter Vertrag und hat erst vor kurzem betont, dass er nicht bereit ist seinen Job bei den Reds vorzeitig aufzugeben.

Aber auch bei Ex-Bayern-Coach Nagelsmann stellt sich die Frage, ob der 36-Jährige überhaupt bereit ist den Job als Bundestrainer zu übernehmen. Nagelsmann hatte im Sommer lukrative Angebote aus Paris, London und Neapel abgelehnt und wartet auf die passende Offerte. Die DFB-Auswahl scheint derzeit nicht die attraktivste Option zu sein.

Ein weiteres Problem: Nagelsmann ist vertraglich noch bis 2026 an den FC Bayern gebunden. Die Münchner würden ihm zwar keine Steine in den Weg legen, verlangen jedoch eine Ablöse von knapp 10 Mio. Euro. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der DFB so viel Geld in die Hand nimmt für einen neuen Bundestrainer.

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