Der FC Bayern kann nach dem Sieg im DFB-Pokal auch noch in der Bundesliga gewinnen! Am Sonntagabend feierte der deutsche Rekordmeister einen 4:2-Auswärtssieg beim VfL Wolfsburg. Somit schafften die Münchner mit hoher Effizienz vor dem gegnerischen Tor und harter Arbeit auch den Befreiungsschlag im Meisterschaftsrennen. Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zum Auswärtssieg bei den Wölfen.
Nach dem souveränen 4:0-Auswärtssieg im DFB-Pokal beim 1. FSV Mainz 05 wollte und musste der FC Bayern diesen jüngsten Erfolg nach zuletzt drei Remis in Folge nun auch in der Bundesliga bestätigen. Dies gelang den Münchnern insbesondere mit den gezeigten Grundtugenden „Einsatz“, „spielerischer Effizienz“ und „Leidensfähigkeit“. Somit eroberte sich der FCB mit diesem Auswärtssieg beim VfL Wolfsburg auch die Tabellenführung zurück und kann auf eine ergebnistechnisch gelungene englische Woche zurückblicken.
1. Effizienz pur
Nachdem der FC Bayern in den ersten drei Pflichtspielen in diesem Jahr „nur“ drei Tore geschossen hatte, mangelte es im Offensivspiel grundsätzlich an der nötigen Kreativität. Zudem war in dieser Spielzeit auch die schlechte Chancenverwertung bereits ein Thema an der Isar. In beiden Punkten wusste der deutsche Rekordmeister am Sonntagabend zu überzeugen.
So erzielte die Mannschaft von Bayern-Coach Julian Nagelsmann mit den ersten drei Torschüssen jeweils ein Tor. Diese zwischenzeitlich komfortable Drei-Tore-Führung brachte die Münchner bereits in der Anfangsphase auf die Siegerstraße. Diese gnadenlose Effizienz vor dem gegnerischen Tor gepaart mit der individuellen spielerischen Klasse spiegelte sich auch im xG-Wert (steht für „Expected Goals“, zu Deutsch: „zu erwartende Tore“) wider. Denn nach den vollen 90 Minuten und 19:9-Torschüssen für den VfL Wolfsburg lag dieser xG-Wert ebenfalls mit 2,63 zu 0,54 aufseiten der Niedersachsen.
Die Partie beim VfL hat gezeigt, dass die Bayern auch mit spielerischer Effizienz glänzen können. Insbesondere vor den wichtigen anstehenden englischen Wochen gibt diese gezeigte Abschlussstärke einerseits Selbstvertrauen. Andererseits kann diese hohe Effizienz im Abschluss auch in den Top-Spielen bei u.a. Paris Saint-Germain den entscheidenden Unterschied machen.
2. Bayern kann auch leiden
Nach der effizienten Anfangsphase des deutschen Rekordmeisters kam der VfL Wolfsburg mit einer vorgenommenen Systemumstellung besser in die Partie und erzielte kurz vor der Halbzeit den verdienten Anschlusstreffer. Insbesondere in einer dominanten Phase der Wölfe hatte Joshua Kimmich mit der Gelb-Roten Karte (54. Spielminute) seiner Mannschaft einen echten Bärendienst erwiesen.
Ab diesem Zeitpunkt drohte das Spielgeschehen nun komplett zu kippen. So sah der Bayern-Fan die letzte halbe Stunde ein spielerisch ungewohntes Bild, denn die dezimierten Bayern wurden konstant in die Defensive gezwungen. Der deutsche Rekordmeister nahm sich dieser Aufgabe allerdings vollumfänglich an und brachte den Sieg nach dem Musiala-Traum-Solo zur zwischenzeitlichen 4:1-Führung über die Zeit.
Nach der Partie zeigten sich die Bayern in Personen von Nagelsmann und Ur-Bayer Müller zufrieden mit dem hart umkämpften Auswärtssieg. Allerdings merkten beide auch zurecht an, dass man noch konsequenter hätte verteidigen und noch weniger hätte zulassen können, sodass der Sieg am Schluss nicht noch gefährdet werde.
Das Spiel in Wolfsburg hat ebenfalls gezeigt, dass die Bayern auch einen „dreckigen“ Arbeitssieg mit viel Leidensfähigkeit einfahren können, ohne dabei in Schönheit zu sterben.
3. Comans Formkurve zeigt weiterhin nach oben
Ein Bayernspieler, der dem Spiel am Sonntagabend seinen Stempel aufdrücken konnte, war Kingsley Coman. Nach einer leistungstechnisch ausbaufähigen Hinrunde verlor der Franzose vorerst seinen Stammplatz aus der vergangenen Spielzeit. Diesen Stammplatz hat sich Kingsley Coman in den ersten Spielen nach der Rückrunde jedoch wieder zurück erkämpft und zählt unter Nagelsmann derzeit zu den absoluten Leistungsträgern.
So weiß der 26-Jährige das derzeitige Leistungstief von Serge Gnabry zu nutzen und überzeugt mit guten Leistungen. So auch beim Bundesligaspiel in Wolfsburg. In dieser Partie war Coman bis zu seiner Auswechslung beinahe in jeder Offensivaktion involviert und brachte die Münchner mit seinem Doppelpack frühzeitig in Führung. Zudem kreierte der Flügelflitzer insbesondere mit seinem hohen Tempo und starken Eins-gegen-eins-Qualitäten immer wieder neue Aktionen in der Offensive.
Comans ansteigende Formkurve kommt aus Bayern-Sicht genau zur richtigen Zeit. Denn wenn der Franzose vollkommen fit ist, zählt er nicht nur zu den besten Flügelspielern in Europa, sondern kann auch in den kommenden Partien den bekannten Unterschied ausmachen.