Der FC Bayern erkämpft sich die Tabellenführung zurück! Am Sonntagabend feierten die Münchner im Topspiel gegen Union Berlin einen souveränen 3:0-Heimerfolg. Mit den hochverdienten Heimsieg gegen den direkten Verfolger aus Berlin setzt der deutsche Rekordmeister zum Abschluss des 22. Spieltags auch ein Ausrufezeichen im spannenden Titelrennen. Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zum Sieg gegen die Eisernen.
Nicht wie gewohnt als Tabellenführer, sondern als Verfolger ging der FC Bayern in das Spitzenspiel am gestrigen Sonntagabend gegen Union Berlin. Denn: Borussia Dortmund übernahm mit einem 1:0-Auswärtserfolg bei der kriselnden TSG Hoffenheim vorübergehend die Tabellenführung in der Bundesliga. Dementsprechend war auch der Druck vor Beginn dieser Partie aufseiten der Münchner enorm. Allerdings nahmen die Bayern diese Herausforderung eindrucksvoll an und eroberten mit einem 3:0-Heimerfolg gegen die Köpenicker die Tabellenführung zurück.
1. Müller ist und bleibt unverzichtbar
Nicht nur der „Nagelsmann-Ausraster“ im Rahmen der zweiten Saisonniederlage in Gladbach, sondern auch die Personalie „Thomas Müller“ sorgte in der vergangenen Woche ordentlich für Gesprächsstoff an der Säbener Straße. Nach der durchaus schwierigen Entscheidung, Müller im CL-Achtelfinal-Hinspiel bei Paris Saint-Germain vorerst auf die Bank zu setzen, folgte gegen M'Gladbach die Blitz-Auswechselung aufgrund der Systemumstellung nach der Roten Karte gegen Dayot Upamecano. Jeweils zwei harte Entscheidungen, die der Ur-Bayer erst einmal wegstecken musste.
Auch aufgrund dieser zwei Entscheidungen erhielt Thomas Müller bereits auf der Spieltags-PK von Bayern-Coach Julian Nagelsmann eine Startelf-Garantie für das Spitzenspiel gegen Union Berlin. Dieses geschenkte Vertrauen vom Trainer zahlte der 33-Jährige gegen die Eisernen mit einer starken Leistung eindrucksvoll zurück. So wurde der Ur-Bayer seinem Spitznamen „Thomassist Müller“ mal wieder gerecht und bereitete dementsprechend zwei der drei Münchner Treffer vor. Zudem stellte sich der deutsche Nationalspieler wie gewohnt in den kompletten Dienst der Mannschaft und fungierte u.a. als Sprachrohr auf dem Platz.
Allerdings sollte an dieser Stelle auch erwähnt werden, dass Müller mindestens zwei hundertprozentige Torchancen liegen gelassen hat. Aber auch hier zeigte sich der erfahrene Profi im Anschluss der Partie gewohnt selbstkritisch und sieht diesbezüglich noch Luft nach oben.
Diese vorgelebte Gier und das Streben nach Optimierung des eigenen Spiels macht Müller derzeit wieder unverzichtbar für den FC Bayern. Oder wie Nagelsmann bereits auf der Spieltags-PK über den Ur-Bayer zurecht anmerkte: „Seine Bedeutung ist riesengroß, weil sie über das Spielen an sich hinaus geht.“
2. Bayern kann (wieder) Liga-Topspiele
In den vergangenen Jahren war der FC Bayern für seine spielerischen Gala-Vorstellungen in den Bundesliga-Topspielen bekannt. So war der deutsche Rekordmeister in diesen Partien meist leistungstechnisch auf den Punkt genau anwesend und hielt somit seine direkten Verfolger auf Abstand.
In dieser Spielzeit sah das bisher allerdings ganz anders aus, was auch ein Grund für das derzeit spannende Titelrennen ist. So konnten die Bayern insbesondere in der laufenden Rückrunde gegen die direkten Konkurrenten aus beispielsweise Leipzig und Frankfurt jeweils nicht gewinnen. Und auch in der Hinrunde gegen Borussia Dortmund fingen sich die Münchner noch den durchaus vermeidbaren späten 2:2-Ausgleichstreffer.
Im gestrigen Spitzenspiel gegen die punktgleichen Berliner hat die Bayern-Mentalität allerdings wieder gestimmt. So ließ der deutsche Rekordmeister den Eisernen über die vollen 90 Minuten spielerisch keine Chance und gewann am Ende verdient mit 3:0. Insbesondere in diesen entscheidenden Bundesliga-Topspielen gegen die direkte Konkurrenz muss der FC Bayern auch in Zukunft leistungstechnisch wieder voll da sein, um am Ende wieder ganz oben zu stehen. Der gestrige Heimerfolg gegen Union Berlin war diesbezüglich ein guter Anfang.
3. Die Defensive ist wieder Bayern-Like
Am gestrigen Abend gegen den Union glänzte der FC Bayern nicht nur in der Offensive, sondern auch in der Defensive. Eine Tatsache, die beim deutschen Rekordmeister seit Längerem bereits nicht mehr selbstverständlich ist. So war nicht nur in dieser, sondern auch in den vergangenen Spielzeiten die defensive Anfälligkeit ein beständiges Thema an der Isar. Defensive Fehler, die dem FC Bayern auch in dieser Saison bereits schon viele Punkte gekostet haben. Als Beispiel dient der bereits erwähnte späte Ausgleichstreffer in Dortmund oder der Upamecano-Patzer in der Hinrunde gegen Gladbach.
Mit Berlin kam am Sonntagabend unter anderem auch eine durchaus starke Konter-Mannschaft in die Allianz Arena. Ein gegnerischer Spielstil, der den Münchnern in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Probleme bereitet hat. Allerdings nicht im gestrigen Spitzenspiel, denn die Bayern verteidigten extrem konsequent sowie zielstrebig und ließen somit nur zwei aussichtsreiche Union-Chancen zu.
Insbesondere Matthijs de Ligt und Benjamin Pavard, die das Innenverteidiger-Duo bildeten, stachen mit ihrer körperlichen Robustheit im Münchner Spiel hervor. Beide Spieler ließen mit ihrer körperlichen Präsenz in den Luft- und Bodenzweikämpfen ihren Gegenspielern Becker, Sibatcheu & Co. kaum eine Chance und unterbunden die FCU-Angriffe meist schon ab Höhe des Mittelkreises.
Diese Griffig- und Körperlichkeit im Defensivverhalten in Form von de Ligt und Pavard benötigt der FC Bayern auch in der jetzt anstehenden heißen Saisonphase, um die angestrebten Saisonziele zu erreichen.