Matthijs de Ligt kommt derzeit nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers beim FC Bayern hinaus. Das liegt vor allem an den starken Leistungen von Minjae Kim und Dayot Upamecano, die sich im Abwehrzentrum des deutschen Rekordmeisters festgespielt haben. Dementsprechend ist der Niederländer unzufrieden mit seiner sportlichen Situation. Sportdirektor Christoph Freund reagierte nun auf den geäußerten Frust von de Ligt und unterstrich dessen Wichtigkeit für die Mannschaft.
Matthijs de Ligt hat unter Bayern-Coach Thomas Tuchel derzeit keinen leichten Stand. Nachdem der Niederländer aufgrund von Wadenproblemen fast die gesamte Vorbereitung verpasste, verlor dieser zum Bundesliga-Auftakt seinen Stammplatz als Abwehrchef. Zunächst begründete Tuchel diese Personalentscheidung mit dem fehlenden Spielrhythmus, den der Niederländer wegen der Zwangspause verloren hatte. Darüber hinaus kursierten zuletzt auch einige Medienberichte, wonach der 50-Jährige generell kein großer Fan vom Spielstil des Niederländers sei.
Insbesondere das Aufbauspiel des Verteidigers soll Tuchel derzeit nicht gefallen. Es sei zu langsam, mit zu vielen Querpässen und dafür mit zu wenigen mutigen Vertikalpässen in die Spitze.
„Werden alle Verteidiger brauchen“
Nachdem Matthijs de Ligt auch beim vergangenen Heimspiel gegen Bayer Leverkusen zunächst wieder mal nur auf der Bank saß und in den Schlussminuten (85. Minute) für Konrad Laimer eingewechselt wurde, äußerte dieser nach dem Schlusspfiff erstmals öffentlich seinen Frust: „Die letzten Spiele habe ich nicht so viel gespielt. Das ist natürlich nicht schön. Ich will jedes Spiel spielen. Ich mache meine Arbeit auf dem Platz. Mehr kann ich nicht tun.“
Daraufhin äußerte sich auch Neu-Sportdirektor Christoph Freund gegenüber „BILD“ erstmals über die Situation von de Ligt und unterstrich dessen Wichtigkeit für die gesamte Mannschaft: „Er ist ein wirklich wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Wir haben drei Weltklasse-Verteidiger und die werden wir alle brauchen.“ Gleichzeitig ist sich der Österreicher sicher, dass der Niederländer schon bald wieder eine tragende Rolle unter Tuchel spielen wird: „Die Situation für ihn ist derzeit nicht einfach, er möchte spielen. Ich bin aber davon überzeugt, dass er in den nächsten Monaten noch viele Spiele bestreiten wird. Im Training gibt er immer sein Bestes.“
Ob Sportdirektor Freund mit seiner Vermutung recht hat, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Zwar beginnen für den FC Bayern bereits am Mittwoch beim CL-Auftakt gegen Manchester United die englischen Wochen, allerdings setzte Tuchel auch schon bei seinen letzten Vereinsstationen auf Konstanz in der Startelf, sodass dieser auf viele personelle Wechsel verzichtete.