Auch wenn das Sommer-Transferfenster seit knapp zwei Monaten geschlossen ist, hält die Kaderdiskussion beim FC Bayern weiter an. „Sky“-Experte Didi Hamann ist genervt von dieser Debatte und macht dafür vor allem Thomas Tuchel verantwortlich.
Beim 3:1-Erfolg gegen den 1. FSV Mainz 05 hatten die Bayern gerade einmal 18 Spieler im Kader. Die Münchner mussten verletzungsbedingt auf fünf Profis verzichten. Zu allem Überfluss hat sich auch noch Leon Goretzka verletzt (Mittelhandfraktur) und fällt mindestens 2-3 Wochen aus.
Die Bayern gehen personell seit Wochen auf dem Zahnfleischen. Thomas Tuchel hat in den vergangenen Wochen und Monaten genau vor diesem Szenario gewarnt und immer wieder die fehlende Tiefe seines Bayern-Kaders beklagt. TV-Experte Didi Hamann kann die anhaltende Kader-Kritik nicht mehr nachvollziehen: „Natürlich könnten sie ein oder zwei Spieler mehr haben, nur jetzt haben sie noch acht oder neun Spiele bis zur Winterpause, also das werden sie schon durchbekommen. Dann musst du schauen, was passiert. Aber diese ewige Jammerei, ich kann das wirklich nicht mehr hören, weil das natürlich auch für den Verein und die Mannschaft nicht gut ist“, erklärte dieser bei „Sky90“ am Sonntagabend.
„Du musst die Spieler starkreden“
Der ehemalige Bayern-Profi ist überzeugt davon, dass Tuchel mit seinen Aussagen für Unruhe und Unmut in der Bayern-Kabine sorgt: „Das setzt sich ja irgendwann in den Köpfen der Spieler fest. Die sitzen da, die hören das jetzt auch oder die lesen das morgen: ,Der ist angeschlagen und der und eigentlich ist der Kader zu klein und eigentlich geht das gar nicht‘. Das setzt sich alles im Unterbewusstsein fest. Ich würde das nicht gerne hören wollen, wenn ich Spieler bin. Du musst die Spieler stark machen, die starkreden.“
Zudem machte Hamann deutlich, dass Tuchel selbst zu der aktuellen Situation beigetragen hat: „Er war in dem Transfergremium dabei wie alle anderen. Und er hat sich nicht entscheiden können, wen er haben wollte.“